Truppen von dem leeren Strombette aus in die Stadt; König Nabonetos
oder Belsäzar fand dabei seinen Tod. Syrien und Phönizien unterwar¬
fen sich freiwillig; den Juden ward erlaubt, in die Heimat zurück¬
zukehren. — Nach 29jähriger ruhmreicher Herrschaft fand Cyrus den Tod
im Kampfe gegen die Scythen oder Massageten, die unter ihrer Kö¬
nigin Tomhris östlich vom kaspischen Meere streiften. Im heiligen Hain
von Persepölis ward dem Herrscher Asiens ein prächtiges Grabmal errich¬
tet. — t c- Kambyses, des Cyrus grausamer Sohn, ließ seinen Bruder
Smerdis ermorden. Bei Pelusium am Mittelmeer besiegte er den König
Psammenit von Ägypten; aber seine Unternehmungen gegen Aethiopien
und Ammonium (Oase in der Sahara) schlugen fehl. Er starb auf der
Rückkehr nach Persien, wo die Magier den falschen Smerdis auf den
Thron gesetzt hatten.
t §. 19. a. Darius Hystaspis (521—486), einer der 7 Stammes- 00
Häupter, die den falschen Smerdis ermordeten, bestieg durch ein Orakel den
Thron (Pferdewiehern). Er unterwarf das aufgestandene Babylon,
teilte das Reich in 20 Provinzen, setzte über jede einen Satrapen
(Statthalter) und verteilte auf gerechte Weise die Steuern und Lieferun¬
gen für das Heer. Die Perser, welche steuerfrei blieben, bildeten die Be¬
satzungen und die Leibwache des Königs, die s. g. Schar der 10 000 Un¬
sterblichen. Treffliche Landstraßen, aus denen Herbergen für die Reisen¬
den und Postpferde für die Beförderung der königlichen Befehle bereit stan¬
den, sowie großartige Kanäle, z. B. vom Nil zum roten Meere, erleich¬
terten den Verkehr und hoben den Handel. — Die Macht des Königs wurde
eine völlig despotische; an seinem Hofe speisten täglich 15 000 Menschen.
Er wohnte gewöhnlich in Susa, im Winter jedoch in Babylon und im
Sommer in dem kühleren Ekbatäna; Begräbnisstadt war das prächtige
Persepölis. — b. Nachdem Darius zahlreiche Aufstände niedergeschlagen
hatte, zog er mit 700 000 Mann über den Bosporus und die Donau, um
die im Norden des schwarzen Meeres wohnenden Scythen zu unterwerfen.
Da aber diese sich zurückzogen und alles verwüsteten, so brachte er nur
einen Teil des Heeres über die Donau zurück. — Die nördlich von Grie¬
chenland wohnenden Thracier und Macedonier unterwarfen sich seinem
Feldherrn; er selber aber zog nach dem fernen Indien und vereinigte die
Länder am Indus mit dem persischen Weltreiche. — + c. Die Kriege, welche
Darius und sein Nachfolger Terxes gegen die Griechen führten, hatten 480
einen unglücklichen Ausgang. Unter den folgenden Herrschern sank die
Kraft des Reiches immer mehr, bis es unter Darius Kodomannus
von Alexander dem Großen zertrümmert wurde (333).