Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

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völlig. Sie mußten den Römern eine große Summe Geldes zahlen 
und die Insel Sizilien abtreten/ 
^7* Hannibal. 
/ 1. Die Karthager in Spanien. Nach dreiundzwanzig Jahren 
kam es zu einem zweitenKriegezwischenRomundKarthago 
(218—201). Während der Friedenszeit hatten die Karthager, um sich 
für das verlorene Sizilien zu entschädigen, ihre Herrschaft in dem 
silberreichen Spanien ausgebreitet und beinahe das ganzeLand erobert. 
Das erregte den Neid der Römer. Stolz befahlen sie den Karthagern, 
mitten in ihren Siegen still zu stehen. Aber der karthagische Feldherr 
kümmerte sich nicht um dieses Gebot. 
2. Hannibal, Feldherr der Karthager. Dieser Feldherr hieß 
Hannibal. Als neunjähriger Knabe schon hatte er Karthago ver¬ 
lassen, um seinen Vater, der das Heer nach Spanien führte, auf seinen 
Feldzügen zu begleiten. Da, vor der Abreise, hatte ihn sein Vater zu 
einem Altare geführt und ihn feierlich schwören lassen, daß er stets ein 
Feind der Römer sein wolle. Diesen Schwur hat Hannibal gehalten. 
Im Kriegslager aufgewachsen, war er, erst fünfundzwanzig Jahre alt, 
auf Bitten des ganzen Heeres zum Feldherrn ernannt worden. Einen 
trefflichern Führer hätte man nicht wählen können. Keine Gefahr 
konnte ihn erschüttern, keine Anstrengung ihn ermüden. Unempfindlich 
war er gegen Frost und Hitze und verschmähte alle weichlichen Genüsse. 
Leicht ertrug er Nachtwachen, Hunger und Durst. Mit seinen Soldaten 
teilte er jegliche Beschwerde. Oft schlief er unter ihnen im Kriegsrocke 
auf bloßer Erde. In seiner Kleidung war nichts Ausfallendes, nur an 
den Waffen und dem Streitroß erkannte man den Feldherrn. Kam es 
zur Schlacht, so war er immer der erste, der ins Treffen ging, und der 
letzte, der es verließe 
3. Neuer Krieg zwischen Rom und Karthago. Hannibal sehnte 
sich nach einem neuen Kriege mit Rom, um die vorige Niederlage seines 
Vaterlandes an dem verhaßten Feinde zu rächen. Deshalb mißachtete 
er das übermütige Gebot der Römer, von weitern Eroberungen in 
Spanien abzustehen, und zerstörte sogar die mit Rom verbündete Stadt 
Sagunt. Da gingen römische Gesandte nach Karthago und forderten 
Hannibals Auslieferung. Die Karthager konnten sich nicht dazu ent¬ 
schließen. Da faßte einer der Gesandten, des Redens müde, seinen 
Mantel zusammen und sprach: „Hier habe ich Krieg und Frieden, was 
wollt ihr?" — „Gib, was du willst," antworteten die Karthager. —
	        
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