I. Griechenland im heroischen Zeitalter.
pevserrs.
1. Danae. Akrisius, König von Argos, hatte eine schöne
Tochter, namens Danae. Von dieser wurde ihm geweissagt, sie würde
einen Sohn gebären, der würde ihn um Thron und Leben bringen.
Daher wollte Akrisius nicht, daß sich seine Tochter verheiratete, und
sperrte sie in ein unterirdisches Gemach. Aber Jupiter, der oberste
der Götter, erbarmte sich der Jungsrau. In Gestalt eines goldenen
Regens drang er durch die Decke des Gemachs und vermählte sich
mit ihr. Dauae gebar nun den Perseus. Als Akrisius hiervon
erfuhr, ließ er Mutter und Kind in einen Kasten einschließen und
ins Meer werfen.
Aber Zeus schützte die Unglücklichen und ließ den Kasten bei
der Insel Seriphus aus Land treiben. Hier herrschten zwei Brüder,
der fromme und redliche Diktys und der arglistige und verschlagene
Polydektes. Diktys war gerade am Strande, als der Kasten heran¬
schwamm. Er warf sofort seine Netze aus und zog Mutter und
Kind aus dem Meere empor. Unter seinem Schutze lebte nun Danae
mit ihrem Sohne Persens lange Jahre auf der Insel. Derselbe
ward stark und wuchs zu einem stattlichen Jünglinge ans.
2. Die Gorgonen. Der tückische Polydektes aber haßte den
Perseus und suchte ihn zu verderben. Daher lockte er ihm einst bei
einem Gastmahl das Versprechen ab, der Gorgo Medusa ihr furcht¬
bares Haupt abzuschlagen und es ihm nach Seriphus zu bringen. Die
Gorgonen waren drei schreckliche Wesen, welche im fernsten Westen
am großen Weltmeere in einer finstern Höhle wohnten. Sie waren
Schwestern, aber die Medusa allein war sterblich, die beiden andern
unsterblich. Ihr Aussehen war so grausig, daß, wer sie anblickte, sofort
zu Stein ward. Sie hatten Tierohren, Schlangen in den Haaren,
eherne Fäuste zum Packen, Flügel zum Verfolgen, und aus dem
Munde ragten mächtige Schweinshaner. Dennoch machte der wackere
Perseus sich unverzagt auf den Weg, und die Götter halfen ihm.
Frick u. Selhausen, Leitfaden f. d. biogr. Geschichtsunterr. I. Teil. 1