Die abgesonderten GebirgSglieder Astenö. 245
ozeanische Einflüsse vor. Die Scheitelfläche des vorderem,
dischen Hochlairdes ist daher auch in Betreff ihrer übrigen
Natnrverhältnisse sehr begünstigt; die Vegetation ist ungemein
üppig und mannigfaltig, und nirgend stößt man auf Step¬
pen- oder Wüstenboden, der auf den Scheiteln der übrigen
Hochländer Asia's vorherrscht.
§, 19. Die Kettengebirge der hinter-indischen Halbinsel.
- Die orographischen Verhältnisse der hinter-indischeil
Halbinsel sind bis setzt nur sehr unvollkommen bekannt, ttttb
nur über bk westlichen Gegenden sind einigermaaßen genü¬
gende Nachrichten vorhanden. Doch läßt sich mit Wahr¬
scheinlichkeit annehmen, daß die Gebirge Hinter-Indiens als
auslaufende Zweige des Süd-Randes Hoch-Asiens und zwar
desjenigen Theils angesehen werden müssen, den wir oben
mit dem Gesammtnamcn Sine-Schan bezeichnet haben. Auch
scheint die Meinung gerechtfertigt, daß die Gebirge der Halb¬
insel nicht den Hochgebirgs-Charakter tragen, nirgeild mit
ewigem Schnee bedeckt sind; der südlichste Gebirgszweig die¬
ser Art soll unter dem Wendekreise, auf dem rechten Ufer des
May-Kaung, im Quellbezirk des Menam auzutreffen seyn.
Die Gebirge Hinter-Indiens werden vielmehr als ungemein
dicht bewaldete, kettenförmige Mittelgebirge geschildert, deren
Zusammenhang durch zahlreiche Gewässer vielfältig unterbro-
chen ist, so daß sie durch die breiten Thalebeneu der unte-
relt Stromläufe in mehrere Hauptmassen zerlegt werden.
a) Das Küstengebirge von Arakan, die westlichste
derselben, entwickelt sich in Gestalt zahlreicher, von Norden
nach Süden streichender Parallelketten aus plateauartigen
Hochmassen, welche dem Süd-Fuß des Sine-Schan auf dem
linken Ufer des mittleren Brahmaputra vorgelagert sind.
Diese breite Masse paralleler Kettengebirge, welche in ihren
westlichen Gliedern 3000—6000 und in einem ihrer Gip¬
fel, dem Tafel-Berge (21° N. B., 111° O. L.), so¬
gar noch über 8300' absoluter Höhe hat, verschmälert sich
südwärts, im Westen des unteren Jrawaddy, bedeutend, ohne
indeß die Form mehrerer Parallelketten einzubüßetl, und en¬
digt erst an der Mündung des ebengenannten Stroms.