732 Mescinius -
Mescinius, Lucius M. Rufus, war als
Quästor im I. 51 mit Cicero in Kilikieu, wo er
sich indeß durch Ausschweifung Cicero's Beisall
nicht erwarb (ad Att. 6, 3, 1. 4, 1. 5, 3., vgl.
jedoch ad fam. 13, 26. 28.). Später schlug er
sich aus Cicero's Veranlassung ans die Seite des
Pompejns (ad fam. 6, 19. Und 21.).
Mes0cllöi‘0s, asooxogog, bei späteren Schrift¬
stellern so viel als xoQvcpuLog, der mitten im
Chore stehend den Uebrigen den Tatt oder die
Melodie angab. In Rom hießen die bezahlten
Vorklatscher im Theater und auf der Rednerbühne
mesochori, welche das Signal zum Beifallklat¬
schen dem übrige» Publicum gaben.
Mesomedes, Msoopr'ißrig, aus Kreta, ein lyri¬
scher Dichter, Freigelassener und Günstling des
Kaisers Hadrian, Verfasser einiger Epigramme,
sowie eines Hymnos auf die Nemesis, zu dem
auch alte musikalische Noten vorhanden sind, am
besten herausg. von Bellermann (1840).
MesopotamTa, MsGonoxa^ice, Land Vorder¬
asiens, begrenzt im Westen durch den Euphrat
(Syrien und Arabien), im O. durch den Tigris
(Assyrien), im N. von dem südlichsten Zweige des
Tauros und Armenien, im S. von der medischen
Mauer — so genannt wegen der Lage zwischen
den beiden Flüssen — seit der Zeit der Selen-
tiden; früher wurde es bald zu Syrien (Xen.
Anab. 1, 4, 6. 19.), bald zu Assyrien gerechnet
(Arr. 1, 7.). Das Land war reich bewässert,
fruchtbar, reich an Schiffbauholz, die südlichen
Striche Hatten schon mehr die dürre arabische
Natur. Xen. Anab. 1, 5, 1. Das Gebirge des
Landes war der Masios, j. Karadscha Dagh,
ein südlicher Zweig des Tauros, und der Sin¬
gar is (j. Sindschar), welcher als südlicher Neben¬
zweig des ersteren längs des Tigris durch Meso¬
potamien sich hinzieht. Von ben Nebenflüssen des
Euphrat sind zu nennen ber CH ab 0 ras (j. Cha^
bnr), mit bem Skirtos (j. Daisan) mtb Korbes
(j. Nahr et Huali), unb ber Beli as (j. Belikhe).
Das Laub zerfiel in die Landschaften O s roene
im W. mit den Stabten Ebeffa, Karrhai (Carrae,
s. d.) unb Kirkesion, unb Mygbonia im S. mit
Nisibis, Kainai u. s. w.
MeüTiiXa, eine einst große, zu Xenophons
Zeiten (Anab. 3,4, 10.) schon verfallene Stabt
Assyriens am Tigris mit einer 50 Fuß breiten
und ebenso hohen Mauer von polirtem Marmor,
wahrscheinlich nichts anberes als die Trümmer
von Niniveh, dem heutigen Mossul gegenüber.
Messäla s. Valerii, 33 f.
Messallna s. Valerii, 37.
Messäna, nach dorischer Aussprache bei den
Römern, bei den griechischen Schriftstellern gewöhn¬
lich MsGorjvr], eine sehr bedeutende Stadt Sich
liens an der diese Insel von Italien scheidenden
Meerenge, in herrlicher Gegend, j. Messina. Im
I. 729 v. C. ließen sich euboiische Chalkidier und
Kymaier an dieser Stelle nieder, wo sie schon
eine Stadt der Siknler Zankle (gayxlov stl die
Sichel) sanben, bereu Namen sie beibehielten. Bald
tonnte Zankle, 648 v. C., Himera als Colonie
gründen. Thue. 6, 5. Nach der Zerstörung von
Miletos 494 kamen Milesier und Samier auf
Einladung der Bewohner (Hdt. 6, 23.), bemäch¬
tigten sich aber auf Anrathen des Anaxilas, Ty¬
rannen von Rhegion, treulos der Stabt, bie bieser
- Messenia.
balb selbst besetzte unb — er war von messenischer Ab¬
stammung — Messana ober Messene nannte. Thue.
6,5. Nach Vertreibung seiner Söhne 466 blühte bie
Stabt bebeuteub empor, würbe aber 396 von ben
Karthagern zerstört. Dionysios ber ältere baute
sie sofort wieber aus unb versah sie mit Bewoh¬
nern ; 312 siet sie bann in bes Agathokles Hände
unb 282 in bie Gewalt entlassener italischer
Sölbner, der Mamertiner, welche die Männer
meist ermordeten, sich aber durch die Unterstützung
der Römer im Besitz dauernd behaupteten. Diese
Ereignisse gaben die äußere Veranlassung zu dem
ersten finnischen Kriege. Die Civitas Mamertina
hielt stets treu zu den Römern. Dem Verres
diente sie als Hehlort für seine Räubereien. Cie.
Verr. an vielen Orten, bes. B. 4. Noch zu Stra=.
bous Zeit war Messana sehr bedeutend. Der
schone Hasen, gebildet durch eine sichelförmige
Erdzunge, faßt mehr als 600 Schiffe.
Messapia f. Calabria.
Messapion s. Boiotia.
Messäpus, MsGGccnog, Sohn des Poseidon,
Rossebändiger, König in Etrurien. Verg. A. 7,
691 ff.
Messene 1) f. Messenia. — 2) f. Messana.
Messenia, MsGGtjvrj oder, seit Erbauung der
Stadt dieses Namens, auch MsaGrjvta, die süb-
wöstlichste Lanbschaft bes Peloponnes, grenzte im
N. an Elis unb Arkadien, im O. an Lakonieu,
im S. an das mittelländische, im W. an das
ionische Meer. Die Ostgrenze bildete in älterer
Zeit der kleinere Pamisos, die Wasserscheide des
Tayzetos und Xoigiog vanr], eine Gebirgsschlucht.
Die Große betrug 49 Q.-M. Von Lakonien strei¬
chen die Abhänge des Taygetos in das Land
hinein; von N. Ausläufer des arkadischen Lykaion,
die Nomiagebirge mit dem Knotenpunct Eira
(j. Tetrasi oder Hagios Elias); daran schließen
sich in der N.-W.-Ecke die jetzt Kntra genannten
Gebirge, sübwesttich ein jetzt mit dem Gesammt-
namen Kontovunia (die kurzen Berge) bezeichnetes
Mittelgebirge, das zwei durch eine Einsattelung
verbundene Gipfel Jthome und Euau (j. Vur-
kauo und Hagios Basilios) gegen Südosten vor¬
schiebt. Ein Engpaß verbindet diese nördlichere,
nach der alten Königsstadt Steuyklaros be¬
nannte Ebene (urspr. wol ein Seebecken) mit
einer zweiten, jener an Fruchtbarkeit nicht nach¬
stehenden und deshalb Malaria genannten, die
gegen Süden von dem Strome durchflossen wird,
der nach Aufnahme eines bedeutenden Neben¬
flusses den Namen Pamisos (j. Pirnatza) em¬
pfängt. Westlich stoßt die Makaria au die mit
dem Akritasvorgebirge schließende Halbinsel, ans
der sich mäßige, anbaufähige Gebirge, besonders
das etwa 950 Meter hohe Mathiageb. (j. Ly-
kodimo) und im W. der Aigaleos mit 3 Gip¬
feln finden. Auch die flache Westküste ist im
ganzen sehr fruchtbar, obgleich an einigen Stellen
mit Homers (II 2, 77.) Ausdruck IJvXog rjuu-
ftotig übereinstimmend. Die wichtigsten Vorge¬
birge sind Platamodes unb Koryphasion
(nahe bei Pylos) am ionischen Meere, Akritas
(Gallo) gegen S. Von den vielen Flüßchen sind
nur 2 unversiegbar: Neda (j. Buzi), der Grenz¬
fluß gegen das triphylische Elis, und der größere
Pamisos (Pirnatza), der breiteste Fluß des Pe¬
loponnes, obwol nur 2x/2 M. lang, entspringend