Full text: Düsseldorf im Wandel der Zeiten

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sich auf die Hufe Rheinseite zurück. Damit nun die neue Ostgrenze 
ihres Reiches nicht fortwährend durch die Festung Düsseldorf be¬ 
droht mürbe, mußte biese geschleift werben. 1 Das Herzogtum Berg 
würbe bcm Nachfolger bes 1799 verstorbenen Karl Theobor, dem 
Kurfürsten unb späteren König Max von Bayern, ausgeliefert. Das 
burch bic Schleifung ber Festung freiroerbenbe Gelänbc sollte in 
Alleen unb einen öffentlichen Park umgewandelt werben. Der 
Gartenbirektor Weyh e entwarf ben Plan hierzu, leitete bie Arbeiten 
unb vereinte bcibei seinen Geschmack mit hoher Kunst. Auf biese 
Weise bekam Düsselbors ben „stäbtischen Teil" bes Hofgartens. 
Obgleich bie Anlagen selbst ein Denkmal stnb, bas schöner ist, 
als ein solches aus Stein ober Erz, setzte bie bankbare Bürgerschaft 
bem Schöpfer bcr Anlagen auch noch ein steinernes Monument, um 
sein Andenken den kommenden Geschlechtern lebenbig zu erhalten. 
Dieses hatte anfangs seinen Stanboft an ber Stelle bes heutigen 
Theaters, von wo cs bei bessen Erbauung in ben östlichen fiskalischen 
Teil bes Hofgartens versetzt würbe. Unter ber bayrischen Regierung 
schritten bie Verschönerungsarbeiten jeboch sehr langsam vorwärts, 
ba bie berqifchen Stänbe nur spärlich bie Mittel bewilligten, weil 
biefclben ausschließlich ber Stabt Düsseldorf zugute kamen. 
Schon im Jahre 1806 fanb bie bayrische Herrschaft im Herzog¬ 
tum Berg ein Enbe. Der Kurfürst Max von Bayern schloß sich an 
Napoleon an (Rheinbunb), erhielt ben Königstitel unb trat Berg 
am 15. März an Frankreich ab. Die letzte, wenig rühmliche 
Tat ber bayrischen Regierung war bie Fortführung bcr wunber- 
vollen Gemäldesammlung nach München. In biefer Zeit brohtc 
nämlich ein Angriff Preußens auf bas mit Frankreich so eng ver- 
bimbete Bayern. Um bie wertvollen Schätze angeblich vor ben 
Preußen zu retten, befahl ber Kurfürst, sie nach Bayern zu bringen. 
Wohl beschwerten sich bie bergischen Stäube über diese Anorbnung, 
allein ber Kurfürst antwortete, bie Fortführung geschehe nur zum 
Wohle bes Laubes unb bcr Stabt Düsseldorf. Auf diese Weise 
kamen bic Kunstschätze nach München unb haben seine Museen welt¬ 
berühmt gemacht. Alle Bemühungen Düfsclborfs, fein Eigentum 
iviebcr zu erlangen, stnb erfolglos geblieben. 9?ach bcm Kriege 1866 
verzichtete bic preußische Regierung endgültig auf bie Galerie unb 
zahlte ber Stabt Düsseldorf zum Bau bcr Kunsthalle bie Summe 
von etwa einer halben Million Mark. 
Berg unter Murat. Napoleon vereinigte mit bem Herzog¬ 
tum Berg auch den rechtsrheinischen Teil bes Herzogtums Kleve mit 
Ausnahme ber Festung Wesel, ferner einen Teil ber heutigen Provinz 
Hessen-Nassau unb nach bcm Tilsiter Friebcn auch bie Mark und 
bas Bistum Münster. Zur Zeit ber größten Gebietserweiterung 
hatte Berg etwa beu Flächeninhalt ber heutigen Provinz Westfalen. 
1 Siehe Seite Gl.
	        
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