420 Das VIII. Buch, von Teutfchland.
zogthum Jülich. 5) Das Furstenthum, Minden. 6) Möurs.
7) Ostfriesland, und 8) dasHerzogthum Verden.
Der i. Abschnitt.
Don dem -Herzogrhume Jülich.
Das Herzogthum Jülich, Lat. dvcatvs ivliacen-
SIS, grenzt gegen Morgen an das Churfürstenthum Cöln,
gegen Mitternacht an Trier und Geldern, gegen Abend
an Lüttich und Limburg, und gegen Mittag an die Eifel.
Es har selbiges chomann, Iaillot, Schenke, Dalke und
Mischer besonders gestochen. Es ist 30. Meilen lang und
io. Meilen breit. Die Roer oder Ruhr, und dieMaas sind
die vornehmsten Flüsse. Die Fruchtbarkeit ist gut Die Ein-.
wohner sind katholisch, lutherisch und reformirt. Der Lan¬
desherr ist der Churfürst von der Pfalz, Carl Philipp Theo¬
dor. Denn als der letzte Herzog von Cleve 1609. ohne
männliche Erben gestorben: So entstund über dessen Verlas¬
senschaft ein Streit. Brandenburg und Pfalz nahmen in¬
dessen die ganze Erbschaft in Besitz, und zwar Psalzneuburg
die Herzogthümer Jülich, Berg und die Herrschaft Raven¬
stein. Brandenburg hingegen das Herzogthum Cleve, die
Grafschaft Marck und Ravensberg. Es wird zwar dieses
Herzogrhum Jülich in 25. Aemter abgetheilet, wir merken
aber nur die vornehmsten Oerter.
1. Münstereifel, eine veste Stadt an den Grenzen
der Eifel,
2. EUSKIRCHEN, und g. LUMMERSUM, sind
Städte.
4. METTERNICHT, ein Schloß und Stammhaus
der Grafen von Merrernicht.
5. DUREN, Lat. Marcodurum, eine veste Stadt an
der Roer.
6. MERODE, ein Schloß und Stammhaus des Ge¬
schlechts von Merode.
*7. JÜLICH, Lat. Iuliacum, eine Veste Stadt an der
Roer. Sie ist die Hauptstadt.
8. L1NNICH, eine Stadt an der Roer, woselbst 1444.
ein merkwürdiges Treffen vorgefallen ist.
9 ERKELENS, Lat. Herculanum , eine Stadt und
Herrschaft, welche ehedessen zu dem österreichischen Gel¬
dern