Full text: Heimatgeschichte der Rheinprovinz

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Auch in Trier, Coblenz, Aachen, Düsseldorf und anderen 
Orten erschienen größere und kleinere Zeitungen. Alle 
hatten politisch fast gar keine Bedeutung, da sie unter einer 
strengen Zensur standen. 
Alle Strebungen und Schwächen des 18. Jahrhunderts 
zeigen ihre Wirkungen am Rhein scharf ausgeprägt. Das 
Jahrhundert der Aufklärung gab auch Männern wie Corne¬ 
lius, Beethoven und Görres, die auf die Gestaltung des 
Geisteslebens im 19. Jahrhundert von entscheidendem Ein¬ 
flüsse sein sollten, ihr Dasein. 
Der amerikanische Freiheitskrieg und die revolutionä¬ 
ren Strömungen in Frankreich wirkten auch in den Rhein¬ 
landen. Durch die geringe Bedeutung der Presse verbreite¬ 
ten die revolutionären Ideen sich jedoch nur langsam. Als 
die französischen Zeitungen in Deutschland verboten wur¬ 
den, übernahmen die Franzosen selbst die Ausbreitung ihrer 
freiheitlichen Lehren. In Trier, Coblenz, Bonn, Cöln, Neuß, 
Düsseldorf u. a. 0. bildeten sich revolutionäre Klubs, die es 
in einzelnen Städten auf mehrere hundert Mitglieder brach¬ 
ten. Biergans und Geich in Cöln, Kretzer in Düren, Eulo¬ 
gius Schneider in Bonn — Schneider floh 1791 von Bonn 
nach Straßburg und endete 1794 in Paris durch das Fallbeil 
— waren die Haupthetzer, die es verstanden, den hier und 
dort herrschenden Unfrieden zu schüren. Als gemäßigte 
Republikaner wirkten Forster, Görres, Lasaulx und Eick¬ 
meyer. So wurden allmählich die kommenden Stürme in 
den Rheinlanden vorbereitet.
	        
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