Einleitung.
Die ältesten Bewohner in den Rheinlanden.
Die Vor- und Urzeit.
Die ältesten zuverlässigen Nachrichten über die Rhein¬
lande entstammen der Feder des römischen Feldherrn Cäsar,
dessen Aufzeichnungen (Gallischer Krieg) später durch
Tacitus nicht unwesentlich ergänzt wurden.
Unwillkürlich aber fragen wir uns: Sind die von Cäsar
betroffenen Kelten und Germanen die ältesten Bewohner
am Rhein, oder haben diese noch Vorfahren am bedeutend¬
sten deutschen Strome? Hier versagen die schriftlichen
Nachrichten; da tritt die Prähistorie, die Vorgeschichte, in
ihr Recht. Sie forscht nach den ältesten Spuren der An¬
wesenheit des Menschen und dessen Kultur und ist so ein
nach rückwärts sich erweiternder wichtiger Teil der Kultur¬
geschichte.
Die vorgeschichtlichen Zeiträume lassen sich nicht mit
Jahreszahlen begrenzen. Ebensowenig läßt sich angeben,
ob die von der Wissenschaft angenommenen Zeiträume von
gleicher oder verschiedener Dauer sind. Soweit die vor¬
geschichtliche Wissenschaft bis jetzt mit ziemlicher Sicher¬
heit begründet ist, stellt sie in der von ihr behandelten Zeit
der älteren oder vormetallischen die jüngere oder Metallzeit
gegenüber. Erstere nennt man nach den meist aus Steinen
hergerichteten Werkzeugen und Waffen die Steinzeit. Jede
dieser Perioden scheidet man wieder in zwei Unterabtei¬
lungen: die Steinzeit in die ältere (paläolithische
Periode der gehauenen) und die jüngere (neolithische
Periode der geschliffenen Steine), und die Metallzeit in die
Bronze- und Eisenzeit. Letztere scheidet sich nach
den wichtigsten Fundorten in die Hallstatt- und La-Tene-
Kreuzberg, Geschichtsbilder aus dem Rheinlande. 1