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Frühjahr zum Hauptmann des Reichsritterstandes 
1522 zu Landau erwählt worden war, seinen alten Feind, 
den Erzbischof von Trier mit Krieg, findet 
aber, trotzdem im Erzbistum die neue Lehre starken 
Anhang hat, nicht die erwartete Unterstützung, 
auch Luther spricht sich gegen jede Bewegung aus, 
die durch anderes als das Wort wirken wolle. 
Das Reichsregiment macht jetzt vermittelnde Vor¬ 
schläge, auf die aber Sickingen nicht eingeht. 
Die Führung des Kampfes gegen Sickingen 
übernehmen nunmehr die beteiligten Landesfürsten: 
Erzbischof Richard von Trier, der junge Landgraf 
Philipp von Hessen und Kurfürst Ludwig von 
1523 der Pfalz. Im Mai 1523 wird Sickingens stärkste 
Burg, der JLaadstuhl bei Kaiserslautern, ein¬ 
genommen, er selbst stirbt, tödlich verwundet, kurz 
das Heer des schwäbischen Bundes besiegt, Hutten 
flüchtet krank nach der Schweiz, findet in Zürich 
bei Zwingli Aufnahme und stirbt im Herbst 1523 
auf der Insel Ufnau. 
Wie sich Luther gegen die radikale Bewegung 
Sickingens gewandt hatte, so tritt er jetzt auch 
der von Karlstadt in Wittenberg geleiteten und 
durch aus Zwickau vertriebene Prediger unter¬ 
stützten Bewegung entgegen, die auf Abschaffung 
der Messe und des Zölibats, sowie völlige Beseiti¬ 
gung des Bilder- und Reliquiendienstes gerichtet ist. 
Ohne Rücksicht auf die ihm drohende Gefahr ver¬ 
läßt er die Wartburg, eilt nach Wittenberg und 
1522 dämpft im März 1522 durch eine Reihe von ihm 
gehaltener Predigten die gefährliche Bewegung. 
Der Bauernkrieg. Die radikale Bewegung 
in Wittenberg ist nicht ohne Einfluß auf die 
nkrjeges gewesen, in der. 
schaftlicher Natur und nicht religiöser. Das 
Bestreben der Grundherrschaften, die volle Leib¬ 
eigenschaft durchzuführen und den Bauern immer 
neue Lasten aufzuerlegen, führt zum Ausbruch des 
Krieges; neben der Bauernschaft beteiligt sich auch 
dessen Ursachen wirt-
	        
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