fullscreen: Römische Geschichte (Teil 2)

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Vorgeschichte 
wertlos. 
Vergleich mit 
den vier frem- 
denKolonisten 
in Hellas. 
Roms ®rün> 
düng kein ein¬ 
maliger Akt, 
sondern ein 
langer Pro¬ 
zeß. 
NB. Immer wachsend ist die Ebenbürtigkeit der inneren mit 
der äußeren Entwickelung, sogar nach den zwei Seiten der poli¬ 
tischen und der sozialen. 
Drei Hauptteile der Gesamtgeschichte — im ganzen für 
die innere und äußere Entwickelung gleich: 
1. Monarchie in der Form des Königtums X—500. 
2. Republik 500—45 (31. 19), teils aristokratisch, 
teils demokratisch bis zur Vorhalle des Cäsarismus, 
der Monarchie von Volkes oder Heeres Gnaden. 
NB. Seitenstück zum modernen französischen Imperia¬ 
lismus oder Bonapartismus. 
3. Monarchie 19 o. Chr. bis 476 (1453) n. Chr. in der 
Form des Kaisertums, anfangs von Volkes, dann 
von Heeres Gnaden, durchsetzt mit zuweilen erfolgreichen 
Versuchen einer Vererbung des Thrones. 
I. Monarchie: KönigsM. 
In der auswärtigen Politik leistet die Königszeit vermutlich 
die erstmalige Begründung der Hegemonie in Latium. 
In der inneren Entwickelung fuhrt sie zu einer auf die 
Masse der Minderberechtigten (Halbbürger, plebs) gegen die Bevor¬ 
rechteten (Vollbürger,populus=patricii, patres) sich stützenden mo¬ 
narchischen Obergewalt, Vergleichbarden griechischen Tyrannen. 
Die Vorgeschichte Roms d. H. die Ableitung von Troja- 
Lavininm-Alba (Äneas-Sage bei Vergilins Maro) ist — kaum 
seit Fabius Pietor und Cato — vielleicht erst durch Vergi- 
lius Eigentum der Gebildeten. Sie ist ähnlich spät wie die 
Ableitung (Pausauias) der vier heroischen griechischen Staatswesen 
und der Kultur aus dem Osten (Danaos, Kadmos, Kekrops, 
Pelops) — gleichwertig d. h. gleich unhistorisch. Ausdruck 
der Reflexion, der Ansicht (oder Absicht) der Erhöhung des 
eigenen Standpunktes, der Adelung der eigenen Kultur?) 
Widerspruch gegen Ilias 20, 306, welche für eilt Anenden- 
Königtum in der Troas spricht. Keim bei Stesichorus, entwickelt 
bei Timäus. — Zusammenhang Italien-Roms und der Troas 
durch den sibyllinischen Dienst (die beiden Knmä, idäische Sibylle, 
sibyllinische Bücher). 
„Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden", über¬ 
haupt nicht in einem konkreten Sinne eigentlich gegrün¬ 
det worden, wie eilte amerikanische Stadt oder eine Despoten¬ 
stadt (Petersburg). 
!) Nachahmung bei den gelehrigen Franken (Chronika der Frankenkönige, 
Fredegarins) und Sachsen (Widnkind von Corvey) für ihre Stämme.
	        
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