Full text: Der deutsch-dänische Krieg 1864 (Teil 1)

daß dieses befestigte Düppel vor jeder Festung, der es im 
übrigen gleichzuachten war, den immensen Dorteil voraus 
hatte, den Angreifer stets durch Ausfälle zu bedrohen. 
Bei Düppel konnten zu jeder Zeit des Tages und der Nacht 
alle Waffen zum Gefecht entwickelt zwischen den Schanzen 
vorbrechen und ebenso unter dem Schutze ihrer weittragen¬ 
den Geschütze sich wieder zurückziehen. Dasselbe konnte 
die ganze feindliche Armee, die dort stand, deren Stärke 
zwischen 28 und 31 Bataillonen geschwankt hat, gleichzeitig 
unternehmen. Daß sie es nicht tat, wie sich später erwies, 
ist ihre Sache, aber sie konnte es tun, wenigstens bis zum 
12. März. An diesem Tage tat sie ähnliches, aber nicht 
mit dem gehörigen Nachdrucke, und wurde bei diesem Ge¬ 
fecht von unserer Überlegenheit im freien Felde dermaßen 
überzeugt, daß sie es nach dem 17., wohl von ihrem Stand¬ 
punkt aus mit Recht unterließ. Später, als die Dänen die 
Schanzen kurtinenartig mit Laufgräben verbunden und 
sich wegen unserer Granaten höhlenartig und mit zahl¬ 
losen Traversen in und hinter denselben verbaut hatten, 
hörte dieser offensive und bedrohliche Charakter der 
Festung auf. 
3ch will nicht in Abrede stellen, daß der Feldmarschall 
und das Große Hauptquartier im allgemeinen in mir den 
Mann suchten und von mir hofften, ich würde Düppel 
berennen und ohne weiteres nehmen. Mehr als winke 
sind mir aber in dieser Hinsicht gewiß nicht gemacht worden. 
Gegen solches Tun sträubten sich mein herz und mein Derstand. 
Ich habe solche Absicht nie gehabt, weil ich keinen (Erfolg, 
sondern immense Derluste voraussah und keinen Dorteil 
für den Krieg erkannte. Eine andere Sache wäre es ge¬ 
wesen, wenn ich am 8. Februar in der Verfolgung und 
im Kampfe mit den Dänen, die ich vorher schon größten¬ 
teils eingeholt und gefangen genommen hätte, an die 
Werke gelangt wäre. In diesem Falle war ein Dersuch 
vielleicht geboten, jedenfalls denkbar und erlaubt. Lin 
günstiger Uebel und die nächste Nacht hätten das Unternehmen 
vielleicht ebenfalls gelingen lassen. 
(Es ist merkwürdig, datz der Glaube, ich hätte ein Be¬ 
rennen oder einen Handstreich auf die Düppeler Werke 
vor, sich den ganzen Februar und März über, ja noch im 
Huellenbücher 9. 49 4
	        
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