Full text: Bilder aus der jüdischen Vergangenheit

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„Wer hat diesen getötet?“ „Ich habe ihn getötet!“ 
rief ein Kuthäer, worauf der König befahl, ihm den 
Leichnam des Helden zu zeigen; man tat dieses und fand 
ihn von einer Schlange umwunden. Und der König sprach: 
„Hätte nicht Gott selbst ihn getötet, wer hätte den töten 
können?“ Und er wendete auf ihn den Bibelvers an: (V. 
B. M. 32, 30.) „Hätte sie ihr Hort nicht preisgegeben und 
Gott sie nicht ausgeliefert, (niemand hätte ihnen etwas an¬ 
haben können).“ Die Feinde richteten dann ein Blutbad an, 
dass die Pferde bis über den Bauch im Blute wateten, und 
das Blut noch weit im Meere, in das es floss, sichtbar 
war . . . Der König Hadrian besass ein Gelände von 
achtzehn Milien im Geviert, so gross wie die Entfernung 
von Tiberias nach Sephoris ist. Dieses liess er einzäu¬ 
nen und dahinein die bei Bethar Gefallenen bringen, wo¬ 
selbst sie auf seinen Befehl unbegraben blieben, bis ein 
späterer König*) gestattete, sie zu begraben. Rab Huna 
sagt, dass zur Erinnerung an diese Erlaubnis dem Tisch¬ 
gebet der vierte Segensspruch hatob wehametib (der Gute 
und der Gutes zu spenden veranlasst) angefügt wurde: 
Der Gute, der die Leichen nicht verwesen — der Gutes¬ 
spendende: Der veranlasst hat, dass die gute Tat eines 
Menschen sie die Grabesruhe finden liess. 
*) Antoninus Pius.
	        
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