fullscreen: Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern

57 
S 
Die Perserkriege und ihre Helden- 
Nach des Cyrus Tode schien unter dessen halb wahnsinnigem 
Sohne die große Monarchie wieder auseinander fallen zu wollen. 
Da schwang sich einer der vornehmen Perser, Darius, durch List 
und Gewalt auf den Thron. Er zeigte bald den kräftigen Herrscher 
und muß als der Wiederhersteller der persischen Herrschaft angesehen 
werden. Die Babylonier waren abgefallen; er zog daher gegen 
sie und unterwarf sie wieder. Dann wandte er sich, die unablässige 
Vergrößerung seines Reiches beabsichtigend, nach Norden und kämpfte 
gegen die nördlich vom schwarzen Meere im heutigen Rußland 
wohnenden Scythen; allein er richtete gegen diese rohen Völker¬ 
schaften Nichts aus. Darum wandte er sich nach Westen. Die 
griechischen Coloniestädte in Kleinasien waren schon früher dem per¬ 
sischen Scepter unterworfen. Allein die Mutterstädte in Europa 
waren noch ftei und fingen schon an, durch ihre Bildung und durch 
ihre Macht berühmt zu werden. Gegen diese nun suchte Darius 
eine Ursache. Als diese gefunden war, schickte er persische Herolde 
in alle Städte Griechenlands, um Erde und Wasser als Zeichen 
der Unterwerfung zu fordern. Die meisten Städte des festen Lan¬ 
des und viele Inseln gaben das Verlangte, nur die Athener und 
Spartaner nicht. Diese warfen vielmehr die Gesandten des Per¬ 
serkönigs in nasse Graben und sagten ihnen spottend, da sey Was¬ 
ser und Erde genug, da möchten sie's sich selbst nehmen. Über 
diese Antwort empört, sandte Darius seine Feldherren Datis und 
Artaphernes mit einem Heere von 120,000 Mann auf 600 Schiffen 
nach Griechenland. Schon hatten sie auf ihrem Zuge eine Stadt 
niedergebrannt und die Einwohner derselben zu Sklaven gemacht. 
Nun zogen sie weiter und landeten an der attischen Küste. Längst 
hatten die Athener nach Sparta geschickt, damit man von dorther 
schleunigst zu Hülfe käme. Allein die Spartaner hatten ein reli¬ 
giöses Gesetz, nach welchem sie vor dem Vollmonde in keine Schlacht 
ziehen durften, und waren daher nicht gekommen. Die Athener 
hatten selbst nach Bewaffnung vieler Sklaven nur neuntausend 
Mann, zu denen etwa tausend Mann aus Platää stießen. So ka¬
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.