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er mit der Bundesflotte perserfreundliche Jnselstüdte, trieb die Barbaren
aus Thracien und griff sie, als er von neuen Rüstungen gegen sein
Vaterland hörte, mit 200 Schiffen an der Südküste Kleinasiens, bei
der Mündung des Eurymedon (466) erfolgreich an und vernichtete
auch die an derselben Stelle versammelten Landtruppen. Dieser
Doppelsieg machte für geraume Zeit allen Feindseligkeiten zwischen
Griechen und Persern ein Ende. — Sparta wurde wenige Jahre
darauf von einem großen Unglück heimgesucht: ein Erdbeben verwüstete
die Stadt vollständig, und in der Unordnung standen die Heloten —
meist Messenier — wider ihre Herren auf. Sie warfen sich nach
Jthome und hielten hier eine längere Belagerung aus. Auf die Bitte
Spartas bestimmte Kimon die Athener, 4000 Schwerbewaffnete (Hopliten)
nach Jthome zu senden; doch die Spartaner fchickten sie, da sie ihnen
nicht trauten, nach Hause zurück. Diese Schmach benutzten die Feinde
Kimons, um ihn als Freund der Lakedamonier zu verdächtigen und
seine Verbannung zu erwirken.
8. Das Zeitalter des Perikles.
1. Seit 460 war Perikles, des Lanthippns Sohn, der einflu߬
reichste Bürger Athens. Im Gegensatz zu dem aristokratischen Kimon
suchte er die breite Masse des Volkes (Demos) zu heben: er förderte
die demokratische Verfassung Athens. Ilm dem kleinen Handwerker
den Besuch der Volksversammlung, der Gerichtssitzungen, endlich sogar
des Theaters zu ermöglichen, wurden ihm aus Staatsmitteln bare
Entschädigungen gewährt. Nach außen hob sich Athens Macht immer
kräftiger hervor; das Übergewicht über die Inselstaaten war nnansecht-
bar und auch dadurch erwiesen, daß die Bundeskasse nach Athen verlegt
wurde. Schon wagte man, Sparta die Hegemonie zu Laude streitig
zu machen. In einer Reihe von Kämpfen, deren Schauplatz meist
Mittelgriechenland war, trat der Gegensatz zwischen beiden Staaten,
d. h. der Anhänger dorischer Aristokratie und ionischer Demokratie
deutlich zu Tage. Nachhaltige Erfolge hatte keine Partei aufzuweisen;
daher schloß Perikles mit den Spartanern einen Waffenstillstand auf
30 Jahre (445).
2. Durch diesen Vertrag gewann er Muße zu den Werken des
Friedens, die seinen Namen berühmt gemacht haben. Als die Blüte
Griechenlands pflegt man die nächsten 15 Jahre zu bezeichnen.
Kunst und Wissenschaften feiern glänzende Triumphe und erschaffen
Muster für späte Geschlechter.
a) Die Akropolis und i^re Kunstwerke. Schroff und steil