94 ü. Mittelalter.
Lüneburg, behält Heinrich. D. meisten norddeutschen Fürsten werden jetzt
reichsunmittelbar. Lübeck wird 1188 freie Reichsstadt; Hamburg zwar mit
Privilegien begabt 1189, bleibt aber noch lange Holstein. Stadt. Heinrich
muß nach England in d. Verbannung gehen!).
1184. Glänzendes Reichssest zu Mainz; Schwertleite d.Söhne d. Kaisers.
1184—1186. 6. Römer zug, friedlich. Vermählung v. Friedrichs Sohn
1186. Heinrich mit Konstanze, d. Erbin d. Normannenreiches 2).
1189—1192. Der dritte Kreuzzug.
1187. Sultan Saladin von Ägypten siegt bei Ha ttin 3) n. erobert Jerusalem.
Kaiser Friedrich i., Richard Lörvenher; v. England u. Philipp
August v. Frankreich nehmen d. Kreuz.
1189. Friedrich zieht4) durch d. Donauländer nach Kleinasien, siegt bei Jko-
1190 Juni 10. nium, ertrinkt im Sales5). Ein Teil d. Heeres kehrt um, d.
Rest führt s. Sohn Friedrich v. Schwaben vor 9lccon 6), stirbt 1191 nach
1190. Stiftung d.Ordeusd. Deutschherren: (Aus dem v. Bremer n. Lübecker-
Kaufleuten gegründeten Hospital unserer lieben Frauen zu Jerusalem hervor¬
gegangen [„Vrilder v. deutschen Hanse"]. Weißer Mantel, schwarzes Kreuz.
1226 sendet d. Hochmeister Hermann v. Salza d. Landmeister Hermann Balk
nach Preußen, dies 1230—1283 erobert. Ordenssitz 1291 nach Venedig, 1309
nach Marienburg, 1457 nach Königsberg verlegt. 1525 weltliches evan¬
gelisches Herzogtum; d. kathol. Ritter nach Mergentheim, 1809 aufgehoben.)
1191. Richard?) u. Philipp August laugen zur See an. Acconbe-
stürmt, kapituliert. Zerwürfnis zwischen dem übermütigen, hochfahrenden
Richard n. Philipp, welcher nach Hanse zurückkehrt, auch d. Rest d. Deutschen
unter Herzog Leopold V. £) ft erreich 8). Trotz Richards Tapferkeit kein
1192. Erfolgb). Vertrag mit Saladin: Küstenstrich v. Joppe bis Tyrus
abgetreten, u. d. Besuch d. heiligen Stätten frei. Richard auf d. Rückkehr
1193. gefangen v. Leopold auf Dürrenstein, dann V. Kaiser Heinrich VI.
1194. zu Trifels 10), gegen hohes Löfegeld n) n. Lehnseid frei12).
1190—1197. Heinrich VI., schon feit 1186 Mitregent, energischer Herrscher.
1189. Heinrich d. Löwe, während d. Kreuzzuges zurückgekehrt, zerstört
1192. Bardowyk ^). Fürstenverschwörung gegen Heinrich VI. ^), v. diesem
1194. beschwichtigt; Versöhnung mit Heinrich d. L. Steiermark fällt an
Leopold v. Österreich 1192.
1189. Tod Wilhelms II. v. Unteritalien n. Sicilien, d. letzten Nor¬
man n e n königs. Heinrich als Gemahl d. K o n st a n z e, d. Tante Wil-
Er hatte eine Tochter Heinrichs II., Mathilde, zur Gemahlin. — 2) Dadurch Er¬
werbung v. Unteritalien u. Sicilien in Aussicht. — 3) Oder Hittin. — 4) In musterhafter
Ordnung. — 5) = Kalykadnus in CiÜcien, beim Baden. Grab zweifelhaft; Eingeweide in
Tarsus, Fleisch zu Antiochia, Gebeine zu Tyrus? — 6) Das v. d. König v. Jerusalem,
Veit (Guido) v. Lusignan, belagert wird. — 7) Der unterwegs Messina geplündert n. Cypern
genommen. — 8) Beschimpfung d. österr. Banners durch Richard (ist historisch I). —■ 9) Er¬
mordung d. energischen Konrad v. Montserrat durch d. Assassinen. — 10) Wegen Teilnahme
an welfifchen Umtrieben u. Bund mit d. Normannenfürsten Tankred. — n) 150000 Mark
Silber (= 6 Mill. R.-M). — 12) D. Erzählung v. d. Sänger Blondel ist unhistorisch. —
13) „Vestigia Leonis“. — 14) In die auch Richard t>. England verwickelt war; s. oben.