Full text: Biographische Geschichtsbilder aus alter und neuer Zeit für den vorbereitenden geschichtlichen Unterricht (Quinta) (2)

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a. Nach der Form teilt man sie ein in: 
1. Massengebirge. Es sind geschlossene Gebirgserhebungen, 
die keine ausgesprochene Streichungsrichtung haben, dasür aber 
meist strahlenförmig verlaufende Täler zeigen. Sie können 
sowohl einzelne Gebirgskerne in größeren Gebirgen (Ortlergruppe, 
Otztaler Alpen), als auch selbständige Erhebungen sein (Harz). 
2. Kammgebirge. Sie haben bei deutlich erkennbarer 
Längserstreckung einen schars hervortretenden Kamm (Teutoburger- 
Wald). Ist statt des scharsen Kammes ein breiterer Rücken vor- 
Händen, so bezeichnet man das Gebirge als Rückengebirge 
(Thüringer Wald). Diesen Gebirgen sehlen, im Gegensatz zu den 
Kettengebirgen, die Längstäler. 
3. Kettengebirge. Sie haben gleiche Längsrichtung der 
zu einem Gebirge vereinigten Erhebungen und bestehen meist aus 
mehreren aneinander gereihten, parallelen Kammgebirgen. Daher 
haben sie gleichlausende Kammlinien und überwiegend Längstäler. 
Ost sind in ihnen auch kleinere Massen- und Plateaugebirge ent- 
halten (Alpen, Anden). Sind Kettengebirge verschiedener Streichungs- 
richtung eng aneinandergepreßt, so bilden sie einen Gebirgsknoten 
(Pamir). Mehrere ziemlich parallel verlaufende Kettengebirge 
ohne Gebirgsknoten und ohne ausgedehnte Ebenen zwischen ihren 
Zügen bezeichnet man als Rostgebirge (Südchina). 
4. Plateaugebirge. Ihnen ist eine breite und wenigstens 
in einzelnen Teilen ebene Oberfläche eigen, so daß man sie als 
hochgelegene Flachböden ansehen kann. Der Gebirgscharakter ist 
ihnen in der Regel erst durch Erosion oder durch vulkanische 
Tätigkeit gegeben worden (Rheinisches Schiefergebirge, Karst, 
französisches Zentralplateau.) 
5. Gruppengebirge oder Berggruppen. Sie zeigen 
selbständige EinZelerhebungen, die mit ihrem Fuße verwachsen 
sind (Siebengebirge). 
b. Nach der Höhe*) unterscheidet man: 
*) Unter der absoluten Höhe versteht man die Erhebung eines 
Punktes über den Meeresspiegel. Depressionen haben negative Höhe. Der 
Mehrbetrag der absoluten Höhe eines Punktes im Vergleich zu derjenigen 
irgend eines Ortes in seiner Umgebung heißt seine relative Höhe über 
letzteren!. Wenn man von der relativen Höhe eines Berges spricht, meint 
man in der Regel seine Erhebung über die mittlere Höhenlage seiner 
Umgebung. 
Die mittlere Gipfelhöhe eines Gebirges erhält man, indem man 
die Höhenzahlen aller Gipfel addiert und die Summe durch die Anzahl 
der gemessenen Gipfel dividiert. Ebenso findet man als arithmetisches 
Mittel aller Paßhöhen die mittlere Paßhöhe eines Gebirges. Das 
Mittel aus mittlerer Gipfel- und Paßhöhe ist die mittlere K a m m h ö h e, 
die sich also ergeben würde, wenn man durch Abtragung sämtlicher Gipset 
eines Gebirges alle Einsattelungen desselben ausfüllte. 
Die Bestimmung der Höhe geschieht l. durch Nivellement, 2. durch 
trigonometrische Berechnung und 3. durch Messung des Luftdruckes mittels 
des Barometers oder des Kochthermometers (vgl. S. 163).
	        
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