Full text: Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule

Vorrede. 
Die geistige Bewegung unserer Tage ist unverkennbar ein 
neuer Schritt aus der Bahn Lessing's, Göthe's, Schillers; ein 
Streben vom Kirchenthum zum Menschenthum, von willkürlichen 
Satzungen zu den ewigen Naturgesetzen, vom Gefühl zur Ver¬ 
nunft, von Irrthum, Frömmigkeit und Verschrobenheit zum Wah¬ 
ren, Guten, Schönen. Möchte der große, edle Kamps diesmal 
zu dauerndem Erfolge führen! — 
Daß dabei die Gestaltung des Schulwesens von hoher 
Wichtigkeit ist, bezweifelt wohl Niemand. Überall tritt die Un- 
terrichtsfrage in den Vordergrund. Die Regulative sind bereits 
gefallen, und das Negiren wird noch weiter schreiten. Natürlich: 
die Bahn muß frei werden. 
Aber dann — was soll an die Stelle des Abgeschafften 
treten? Nur das Positive bekanntlich läßt sich lehren. Die 
Zukunftsschule aber muß neben dem Nützlichen auch das Wahre, 
Gute und Schöne als Lehr- und Lernobjekt in sich aufnehmen. 
Also gilt es, dem Geistigen eine seste, nur mit dem Vorwärts¬ 
schreiten wandelbare Form zu geben, und dadurch der neuen 
Schule neue Hülssmittel zu gewähren. 
In diesem Sinne habe ich versucht, eine iSittmlehre für 
Schulen auszuarbeiten (1872, Strebel, Gera), d. h. die Idee des
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.