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15. Zwei wichtige Erfindungen.
1. Erfindung des Schießpulvers. In frühern Zeiten
war die Kampfesweise im Kriege ganz anders als jetzt. Gewehre
und Kanonen, durch die man den Feind aus der Entfernung todten
kann, kannte man nicht. Es kämpfte Mann gegen Mann mit dem
Schwerte oder mit der Lanze in der Hand, wobei es hauptsächlich
auf Körperkraft und Geschicklichkeit ankam. Gewehre und Kanonen
kamen erst nach Erfindung des Schießpulvers in Gebrauch.
Die Chinesen geben das Pulver für eine Erfindung ihres Volkes
aus und wollen es schon vor sechszehnhundert Jahren gekannt
haben. Auch -die Araber in Spanien kannten es und bedienten
sich häufig desselben zu.Feuerwerken. Im zwölften Jahrhundert
soll es auch in den Bergwerken des Harzes zur Sprengung des
Gesteins verwandt worden sein. Aber zum Schießen wurde es
noch nicht gebraucht. Daß es auch dazu benutzt werden könne,
soll ein Franziskanerrrönch, Berthold Schwarz, zu Freiburg in
Baden erfunden haben. Dieser, so heißt es, stampfte einst Schwefel,
Kohlen und Salpeter in einem Mörser und legte hierüber einen
Stein. Zufällig fiel ein Funke in diese Masse, entzündete sie, und
augenblicklich flog der Stein mit einem fürchterlichen Knalle gegen
die Decke. Erschrocken stand der Mönch da und staunte über das
wunderbare Ereigniß. Er wiederholte seine Versuche, und immer
zeigte sich derselbe Erfolg. Jetzt machte er seine Erfindung weiter
bekannt und zeigte, welchen Nutzen man aus derselben nn Kriege
$ur Zerstörung der Stadtmauern, Brücken und anderer Festungs¬
werke ziehen könne. Mau fertigte mörserähnliche Röhren an, die
daher auch den Namen Mörser behielten. In die Mündung der¬
selben wurde jene Mischung und davor ein Stein geschoben und
hinten an dem Boden des Mörsers ein kleines Loch gebohrt, um
dort das Pulver anzuzünden. Noch jetzt schießt man aus den
weiten Mörsern die schweren Bomben. Allmälig verlängerte man
die Mörser zu Kanonen, und in diese Donnerbüchsen, wie man
sie nannte, lud man auch erst Steine, spater eiserne Kugeln. Dann
goß man auch enge und dünne Röhren, die ein einzelner Mann
bequem tragen und nach Willkür regieren konnte. Aus diese
Weise entstanden die Handbuchsen und Flinten oder Gewehre, die
früher durch ein ©teinschloß, in unserer Zeit mittelst eines auf?
gesetzten Zündhütchens unb beim Militär ‘durch eine Zündnabel
abgefeuert werben.
2. Erfinbung ber Buchbruckerkunft. Vor Ersinbung
der Buchbruckerkunst gab es nur geschriebene Bücher. Das Schreiben
aber forderte viel Zeit unb Muhe; barum waren bie Bücher sehr
theuer. Eine einzige schon geschriebene Bibel kam wohl breihunbert
Thaler. Daher konnten nur wenige reiche Leute Bücher haben.