Full text: Vaterlandskunde für die 8. Klasse der österreichischen Gymnasien

I. Geschichbte. 
Einleitung. Die österreichisch-ungarische Monarchie ist allmählich 
dureh die zielbewußte Tatigkeit des Herrscherhauses aus verschiedenen 
Staaten mit verschiedener Bevölkerung und Rulturentwicklung be— 
gründet und durech die Pragmatische Sanktion vom Jahre 1713 20 
einem unteilbaren und nicht nur in mämdlicher, sondern auch in 
weibliecher Linie erblichen Reiche ausgestaltet worden. Da so die 
Dynastie wesentlich der Träger der vaterländischen Geschichte ist, so 
beginnt diese, obwohl der Begriff eines geschlossenen landesfürstlichen 
Territorialgebietes sehon unter den Babenbergern (976-1246) zur 
Entwieklung gelangt war, doch erst mit dem Jahre 1282 in welchem 
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mit einer stetigen Entwicklung. — Die dauernde Personalunion 
österreiehs mit Ungarn und Böhmen ist nach der Feblacht bei Mohacs 
(1526) erfolgt; darum steht bis 2u diesem Zeitpunkte die Geschichte 
der einzelnen Ländergruppen, der österreichischen, der böbmischen, der 
ungarischen, nur in einem losen Zusammenhange, den gleichwohl die 
Schulo aus naheliegenden Gründen zu einer engeren Verbindung der 
Darstellung benützen muß. 
A. Von den ältesten Zeiten bis 976. 
& 1. Die ältesten Völker. 
Die Sammlungen des k. K. Hofmuseums in Wien sowie einzelner Landes- 
museen bieten uns eine Fülle von Beweisen für das prähistorische Menschendasein 
in den Ländern unserer Monarchie; so die Funde von Waffen und Werkzeugen (aus 
Stein und Knochen) dor palsolithischen oder älteren und der neolithischen oder 
jüngeren Steinzeit, besonders die jüngeren Pfahlhausunde aus den deen des Salz- 
kammergutes und aus dem Laibacher Moor, das einst ein See gewesen ist. — Ein 
deutlicheres Bild der Vergangenheit geben dann die hahblreichen Funde aus der 
2. Periodo der vorgeschichtlichen Entwicklung, der Bronzoreit, düe sich jodoch in all 
mahlichem übergang aus der vorigen ergeben hat: Schwerter, Lanzenspitzen, Beile, 
Helme, Gofäbe, Vasen, Messer, Sicheln, Fischangeln, Schmucknadeln, Armringe, Ohr- 
reifen, Tier- und Menschenfiguren, kleine Ringelchen, die man fũr Geld halt, und andere 
Bronzegegenstünde, besonders aber die Funde aus der Hassstätter Periode 
odoer ultęren Fisenzeit, die nach dem großartigen Gräberfelde am Hallstätter 
dalabergz in Operösterreieh benannt worden ist (im Hofmusecum alléin Funde 
von mohr als 1000 Gräberni), aber auch dureh Funde aus anderen Kronländern 
vertreteu J Durch die VUntersnehung der Grüber von Hallsstatt wurde zuerst die 
Kultur bekannt. welche zur Zeit düeser „Hallstätter Periode“, d. i. in der NMitte des
	        
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