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§. 1—2. Einleitung.
und historische Lieder, bestätigt durch Bauten, Wappen,
Münzen und andere Alterthümer; 2) seit Erfindung der
Schreibkunst (um 1500 v. Chr.) geschriebene und seit
Erfindung der Buchdruckerkunst (1440 n. Chr.) ge¬
druckte Urkunden.
4. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften der
Geschichte sind: 1) allgemeine, wie Philologie
oder Sprachen- und Archäologie oder Alterthums¬
kunde; 2) besondere, wie Geographie ober Erd¬
beschreibung, Chronologie ober Zeitrechnungskunbe,
Genealogie ober Kunbe ber Verwandtschaftsverhält-
nisse merkwürdiger Familien und Geschlechter.
§. 2.
Zeitrechnung und Hauptabschnitte der Geschichte.
1. Die Chronologie theilt die Zeit ein nach den
Bewegungen der Himmelskörper und rechnet nach Mond¬
jahren oder nach Sonnenjahren. Der berühmte Römer
Julius Cäsar (46 v. Chr.) bestimmte die Dauer des
Jahres auf 365 Tage und 6 Stunden, für welch' letz¬
tere alle 4 Jahre ein Tag eingeschaltet wurde (jiiliani-
scher Kalend er). Da aber das wirkliche Sonnenjahr
um etwa 12 Minuten kürzer ist als bas julianische, so
verorbnete Papst Gregor XIII., baß von 400 Jahren
nur 97 Jahre Schaltjahre seien, unb baß im Jahre
1582 sofort 10 Tage ausfielen (gregorianischer
Kalender).
2. Die Aera ober bie Berechnung ber Aufeinander-
folge ber Jahre schließt sich an hervorragenbe, für ein¬
zelne Völker ober für bie ganze Menschheit bebeutfame
Ereignisse an. Besonbers wichtig fiitb: 1) die christ¬
liche Aera, welche nach Jahren vor und nach der Ge-