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und warf trotz der heldenmütigen Gegenwehr des großen Ajax bereits
einen Feuerbrand in ein Schiff, als Achilleus seinem Freunde Pa¬
troklus die Erlaubnis erteilte, die Troer aus dem Lager zu treiben.
Dieser drang siegreich gegen die Feinde vor und bestürmte bereits die
Mauern Trojas, da betäubte ihn Apollo, und er fiel durch den Speer
Hektors.
Um den gefallenen Freund zu rächen, versöhnte sich jetzt Achil¬
leus mit Agamemnon und eilte, nachdem ihm Hephästns auf Bitten
der Thetis neue herrliche Waffen geschmiedet hatte, in den Kampf.
Er besiegte die Troer und erlegte den Hektor mit der Lanze, nachdem
er ihn dreimal um die Stadt verfolgt. Den getöteten Patroklus ehrte
der Pelide durch herrliche Leichenspiele, Hektors Leichnam sollte den
Hunden und Vögeln zum Fraße dienen. Aber auf Eingebung der
Götter fuhr Priamns ins griechische Lager, um den Körper seines
Sohnes auszulösen. Hermes führte ihn zur Lagerhütte des Achilleus,
und dieser gewährte dem greisen Troerkönige die Bitte.
In neuen Kämpfen fand Achilleus durch einen von Paris ab¬
geschossenen Pfeil, den Apollo lenkte, den Untergang. Der Telamonier
Ajax wurde von Wahnsinn befallen, als nicht ihm, sondern Odysseus
die Rüstung des Peliden als Ehrenpreis zuerkannt wurde, und tötete
sich selbst.
Obgleich die Griechen an Neoptolemus, dem jungen Sohne
des Achilleus, und Philoktetes, dem Besitzer der Pfeile des Herakles,
neue Mitkämpfer erhielten, so konnte die Stadt doch nur durch List
erobert werden. Auf den Rat des Odyffeus wurde ein hölzernes
Pferd erbaut, in dessen Bauche sich die tapfersten Helden verbargen.
Von Sinon bethört, zogen die Trojaner das unheilvolle Bauwerk in
die Stadt. In der Nacht stiegen die griechischen Helden aus dem
Leibe des Pferdes, das übrige Heer, welches zum Scheine abgefahren
war, kehrte zurück und die hohe Stadt wurde zerstört. Priamus und
die meisten Trojaner wurden erschlagen, die übrigen als Gefangene
fortgeführt, unter ihnen Hekabe und Andromache. Nur wenige ent¬
rannen unter der Führung des Äneas dem Verderben.
Agamemnon und Grestes.
Während Agamemnon vor Troja lag, hatte sich seine Gattin
Klytämnestra, die ihm wegen der Opferung der Iphigenie grollte,