Full text: Quellensätze zu den staatlichen Zuständen (Bd. 4, Abt. 2)

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Lager. 
allein in das Elsaß gerathen, sondern anch andere Reichs-Stände 
dermassen treffen tönte, daß hiernach solchem Übel und Unheil zu 
fteuren viel zu spat . . seyn würde .... 
Ebenda, T. HI, S. 277 f. 
313a. (1684). Das deutsche Volk hat sich schon immer im 
Kriege ausgezeichnet, ein kriegslustiges Volk, fast in ganz Europa 
leistet es Söldnerdienste. Mag es den Deutschen an Hitze (fervor) 
fehlen, so steht ihnen doch die größte Ausdauer und Mannszucht 
zu Gebote. Pufendorf, a. a. 0 . VH, 1. 
313 b. (1742.) Und dieweilen denen fremden Potentaten je 
zu Zeiten im Reich ihre Werbungen anzustellen wohl verstattet 
wird . . ., So sollen und wollen Wir . . . zuvorderist dahin sehen, 
daß das Reich der Mannschafft nicht entblösset werde . . . 
Karls VII. Wahlkap., Art. IV, § 14. 
314. (1761.) Friedrich bezog ein Lager bei Bunzelwitz 
unweit Schweidnitz, wodurch diese Festung gedeckt wurde . . . 
Bei seinem Hauptheere, dem Kerne seiner Kriegsmacht, war, be¬ 
sonders wenn er sich an ihrer Spitze befand, nie von Ver¬ 
schanzungen die Rede gewesen. Man war in seinen Lagern ge¬ 
wohnt, bloß dem Kriegsgebrauche gemäß Erdhaufen für die Feld° 
wachen des Fußvolkes auszuwerfen und Batterieen für das schwere 
Geschütz anzulegen; jetzt aber sollte das ganze Lager verschanzt 
werden . . . Der ganze Bezirk, wo das Fußvolk sich gelagert hatte, 
wurde jetzt zu einer Kette zusammenhängender Linien. Man sah 
Verschanzungen mit sechzehn Fuß tiefen und ebenso breiten 
Gräben, die durch vierundzwanzig große Batterieen aneinander 
hingen; vor den Linien wurden Pallisaden eingerammt, Sturm- 
pfähle gepflanzt oder spanische Reiter gestellt und vor diesen 
noch drei Reihen sechs Fuß tiefe Wolfsgruben gegraben. Man 
hatte jedoch Zwischenräume gelassen, damit die Reiterei durch¬ 
brechen, auch wohl das Fußvolk . . ausfallen und die Angreifenden 
selbst im Rücken oder in den Seiten angreifen konnte. Einige 
Gegenden des Lagers waren durch Moräste, andere durch das 
Striegauer Wasser, noch andere durch den Nonnenbusch gedeckt, 
einen Walb, worin man Verhacke gemacht und den man mit 
Jägern besetzt hatte . . . Vier verschanzte Hügel innerhalb bes 
Lagers stellten gleichsam Bastionen vor, unb ber sogenannte 
Würbener Berg auf bem linken Flügel war einer Citabelle ähnlich.
	        
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