Object: Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen

1Í2 
für Nahrung, Wohnung, Hausrath. Seine Blätter dienen 
zur Bedachung ihrer Hütten, die Fasern der Frucktschale und 
der Bast des Stammes werden zu Schnuren, Seilen, Tauen 
verarbeitet. Nächst der Cocos- gehört die Fächerpalme zu 
den in Malabar auftretenden Nahrungögewächsen, sie gedeiht 
vorzugsweise auf felsigem bergigem Boden, selbst auf sandigem 
trocknem Erdreich, ihr Verbreitungsbezirk ist daher im östlichen 
Hindostán, an der Küste Koromandel noch allgemeiner als 
im Westen. 
Unter den mehreren Hundert von Palmengewächsen in 
der Tropenwelt nennen wir noch die Betelnuß oder Areka¬ 
palme, diese hat ihre eigentliche Heimath im sundischen Ar¬ 
chipel, von wo aus sie sich über Vorderindien, jedoch nicht 
über den nördlichen Wendekreis verbreitet. Die Dattelpalme 
ist nur als Culturgewächs von den Arabern nach Indien 
verpstanzt. Ihr Verbreitungsbezirk erstreckt sich nicht über 
Afrika und das westliche Asien. Nur in verkümmerter Ge¬ 
stalt erscheint sie, wahrscheinlich auch durch arabische An¬ 
siedelungen translocirt, in dem äußersten Süden Europas. 
DaS heiße trockne, nur vom Indus bewässerte Multan, so 
wie die von dem obern Indus durchzogenen Pendschab- 
Gegenden sind der fast ausschließliche Verbreitungsbezirk der 
Dattelpalme, der an der malabarischen Küste nicht bis unter¬ 
halb Bombay reicht, wo die Vegetationssphäre der Cocos- 
palme beginnt. Ein über den ganzen Tropengürtel ver¬ 
breitetes Nahrungsgewächs ist noch der Pisang oder die 
Banane. Ostindien ist die primitive, wenn auch nicht aus¬ 
schließliche Heimath der Banane. In ganz Vorderindien 
ist die Banane heimisch vom Südende Ceylons, der Mala¬ 
barküste bis zum Fuße des Himalaja. Als Culturgewächs 
hat die Verbreitung der Banane in Westindien und dem 
tropischen Amerika ein bedeutendes Uebergewicht über die 
ostindische gewonnen; auch über Aegypten und die Westküste 
Afrikas dehnt sich ihre Verbreitungssphäre aus. 
Zu den Culturgewächsen der vordcrindischen Halbinsel 
gehören noch der Mangobaum, die Cassia oder der 
Zimmtlorbeer, die Pfefferrebe. Die Cultur des Mango¬ 
baums ist fast nur auf Ostindien diesseits des Ganges be¬ 
schränkt, der wilde Mango wächst auf allen Inseln des 
sundischen Archipels. Der Baum hat die Größe unserer
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.