76 YJ, Zeitr. Von Karl V. bis auf de»
den Truppender Lige geführt hatte, ein eigenes
Heer zu errichten, und nahm das Anerbieten Al¬
brechts von Wallenstein gern an, der ein
solches zu stellen versprach, wenn er dasselbe bis
auf 50,000 Mann vermehren dürfte, und den
unumschränkten Obei-befehl erhielte. Dieser wun.
derbare Mann brachte auch bald ansehnliche
Schaaren durch den Ruf seines Namens zusam¬
men, die sich wie die Mansseldischen Truppen
vom Raube erhielten, zog 1625 durch Schwaben
und Franken nach Niedersachsen, und wandte sich
im folgenden Jahre gegen Ernst von Mansfeld.
Dieser war wieder, durch englisches Geld unter»
stützt, auf den Kampfplatz getreten, zog sich jetzt
aber durch Schlesien nach Ungarn, wohin ihm
Wallenstein folgen mußte. Unterdessen wurde
der König von Dänemark bei Lutter am B«.
»6L6. xenberge von Tilly geschlagen, und da auch
Ernst von Mansfeld in Ungarn genöthiget war,
seine Krieger zu entlassen (stirbt 1626), so verei¬
nigten sich die beiden kaiserlichen Heerführer, und
überschwemmten Holstein, Schleswig und Jüt¬
land. Wallensieins Heer war unterdeß auf
100,000 Mann angewachsen, und zog sich nach
Mecklenburg, das eben so wie das benachbarte
Pommern die schrecklichsten Kriegsdrangsake aus¬
stehen mußte, während er selbst mit kaiserlicher
Pracht lebte, und sich vom Kaiser das Herzogchum
Mecklenburg schenken ließ, dessen Herzöge vertrie¬
ben waren. Doch scheiterte fein Versuch auf
Stralsund, dessen Bestürmung ihm 12,000 Mann
seiner Krieger rostete. »629 erchielt der Köniz
von Dänemark den günstigen Frieden zu Lübeck,
aber gleich darauf erschien das Restitutions».
*629. ed ikt, wonach alle geistlichen Güter zurückgelie-
fert werden sollten, die seit dem Passauer Ver-
trage eingezogen worden waren (unter andern
zwei Erzbisthümer, Bremen und Magdeburg) —