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Erste Periode.
Das Zeitalter der Reformation.
Erster Abschnitt.
Die Zeit Karls V.. Die Reformation in Deutschland.
I. Die Anfänge der lutherischen Reformation.
1483 Martin Luther in Eisleben geboren,
treibt scholastische Studien an der Universität Erfurt, wird
Augustinermönch und
1508 Professor an der Universität Wittenberg,
wozu ihn der Ordensvikar Staupitz dem Kurfürsten
Friedrich dem Weisen von Sachsen empfiehlt.
1517 am 31. Oktober Luther schlägt gegen die Ablatzpredigten
des Dominikaners Tetzel 95 Thesen an der Wittenberger
Schloßkirche an: Ausgangspunkt der kirchlichen Refor¬
mation.
1518 Luther erscheint in Augsburg vor dem Kardinal Eaje-
tanus. Er appelliert a papa male informato ad papam
melius informandum.
1519 Luther hat mit dem Theologieprofessor Eck aus Ingolstadt
eine Disputation zu Leipzig. Er bestreitet die Unfehl¬
barkeit der Konzilien und den Primat des Papstes.
1519—1556 Kaiser Karl V.
Vor seiner Kaiserwahl trägt er bereits als Karl I. die
Krone von Spanien (nebst Kolonien und den italienischen
Nebenländern) und erbt von seinem Grotzvater Maximilian I.
die deutsch-österreichischen und die burgundisch-
niederländischen Gebiete.
1520 Luther, vom Papste gebannt, verbrennt die Bannbulle
vor dem Elstertore zu Wittenberg.
1521 Luther erscheint vor dem Reichstag zu Worms. Er lehnt
den Widerruf seiner Schriften ab. Er wird mit freiem Ge¬
leite vom Reichstage entlasse^ und dann nebst seinen An¬
hängern durch das Wormser Edikt geächtet.