A. Das Altertum.
Von der Urzeit bis zum Sturze des weströmischen Kaisertums 476 n. Chr.
Die Völker des Altertums, welche für die Entwicklung der Menschheit
nacheinander in Betracht kommen, sind die Orientalen, Griechen und
Römer; letztere beiden werden wegen ihrer besonderen, bleibenden Be¬
deutung als klassische (d. i. mustergiltige) Völker bezeichnet.
I. Die Orientalen.
Das Morgenland ist die Heimat der Kultur, welche von dort aus be¬
fruchtend auf das Abendland wirkt. Vor dieser kulturellen Bedeutung der alten
Orientvölker, deren Eigenart in der Ausbildung der religiösen Begriffe liegt,
tritt ihre politische Geschichte in den Hintergrund.
1. Sabylonier und Assyrer.
Ältestes Kulturvolk im südlichen Euphrattale die Sumerier. Aus
von Norden eindringenden semitischen Wüstenhorden gehen im Süden des
Landes die Babylonier (Babel), im Norden, Uferland des Tigris, die
Assyrer (Ninive) hervor. Älteste Keilschrifturkunden aus dem 4. Jahr¬
hundert. Im 3. Jahrtausend die älteste (arabische) Dynastie in Nord¬
babylonien; volle Entfaltung der Kultur c. 2000 v. Chr.
c. 2100 Der Gesetzgeber Hammurabi in Babylon, Zeitgenosse Abrahams,
c. 1500 Beginn der Wechselbeziehungen zwischen Babylonien und Assyrien
Letzteres gewinnt die Herrschaft. 8. Jahrh. Blüte Assyriens: c. 720
Sargon, 700 Sanherib.
607 Zerstörung von Ninive durch Nabopolasfar, den assyrischen Statthalter
in Babylon, und Kyaxares von Medien.
607—538 das neubabylonische Reich.
605 Nebukadnezar II., der Sohn Nabopolassars, besiegt den König Necho
von Ägypten bei Karchemisch (Euphrat). Er erobert Syrien, Palästina,
Phönizien; + 562.
539 Eroberung Babylons (letzter König Nabonid) durch den persischen
König Eyrus.
Zurbonscn, Geschichtstabclltn. 1