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Knb richtig, wie der König es sich gedacht hatte, so kam es auch. Schon
nach zwei Jahren gab es den zweiten Schlesischen Krieg 1744 —1745, und
hier waren es in der schönsten Schlacht, der Schlacht bei Lohenfriedberg, vor
allem die Kavallerieregimenter, die dem König den Sieg brachten. Zur Er¬
innerung an die Lust, mit der es da in den Kctrnpf ging, hat der alte Fritz seinen
Reitern einen Marsch komponiert, der schmettert so hell und klar, als wäre es
eine Wonne, in die Schlacht zu gehen. And für die Soldaten vom Alten Fritz
war es das auch. Der Lohenfriedberger Marsch ist noch heute der Lieblings-
marsch unserer Soldaten, und sie marschieren noch einmal so flott, wenn die
Trompeter ihn blasen. Lier ist es gewesen, wo die Pasewalker Kürassiere solche
Wundertaten vollbracht haben. Deswegen bläst dies Regiment bis heute bei
Paraden den Lohenfriedberger Marsch. — Bei Mollwitz war die Infanterie-
schlacht und bei Lohenfriedberg die Reiterschlacht, Mollwitz im ersten und Lohen-
friedberg im zweiten Schlesischen Kriege. Bei Mollwitz siegten die Soldaten,
die Friedrich Wilhelm 1. seinem Sohn hinterlassen hatte, und bei L.ohenfried-
berg die, die er sich schon selber geschaffen hatte. So wurde er denn auch im
zweiten Schlesischen Kriege siegreich, und Maria Theresia mußte ihm wieder
Schlesien lassen. Als er von diesem Kriege heimkam, da jauchzten ihm in Berlin
die Bürger zu und nannten ihn zum ersten Mal Friedrich den Großen.
Der Siebenjährige Krieg.
Aber nun ruhte die Kaiserin nicht, bis sie soviel Macht zusammen hatte,
daß sie meinte, sie könnte den König Friedrich und sein ganzes Königreich ganz
und gar zerschmettern. Elf Jahre hatte sie gewartet, bis sie fertig war, ja, sie
wollte eigentlich noch ein Jahr warten, aber Friedrich hatte gemerkt, was sie
wollte und war wieder schneller als sie und sing selber den Krieg an. Er
hatte vorher als ein treuer Landesvater, genau wie sein Vater, alles noch ver¬
bessert und seine Soldaten fein ausgebildet und die Kassen gut verwaltet, daß
er Geld genug hatte. Aber beinahe wäre es jetzt doch mit ihm zu Ende gegangen,
denn Maria Theresia hatte in ihrem Laß beinahe die ganze Welt gegen ihn
aufgehetzt, und er mußte sich wehren wie ein Lirsch, den die Lunde umstellt
haben, sieben volle Zahre. Das war der Siebenjährige Krieg von 1756 bis
1763.
3rt Rußland lebte damals eine Kaiserin, die führte ein frohes und laster¬
haftes Leben, garnicht wie eine Kaiserin es soll, und amüsierte sich alle Tage
mit ihren Freunden. Darüber hatte der König Friedrich seine Witze gemacht.