werden dürfen, m bei- vorgeschriebenen Weift eingezogen und verwendet
werden. - Am jenseitigen Ufer treffen die Königsboten mit friesischen Han¬
delsleuten zusammen, welche kostbare Mäntel nach dem Osten geführt und da¬
gegen sächsische Rinder, Waldhonig, Bären- und Wolfsfelle eingetauscht haben.
Genau forschen die Königsboten bei ihnen nach, ob sie nicht Karls Geboten zu¬
wider Brünnen oder Waffen zun, Verkauf mit sich führen und Knechte, Hengste
und Waffen über die Grenze verkauft haben. (Cap. 805.) Auf Befragen be¬
richten die Händler, daß es unter den Obotriten und Milzen wieder zu gähreu
beginne. Auch führen sie Klage, daß ihnen bei ihrem Handel Hindernisse mannig¬
facher Art m den Weg gelegt würden: Man nehme ihnen auf freiem Felde
Zölle ab, man zwinge sie, Zoll zu geben, auch wo sie nicht mit ihren Schiffen
landen, und ziehe Seile über den Fluß, um ungerechte Abgaben zu erpressen.
(Cap. 817.) Die Königsboten versprechen Abhilfe zu schaffen und ziehen weiter.
Ihre Wege trennen sich jetzt. Der Erzbischof wendet sich mit einem
Teile des Gefolges seitwärts, um nach dem Kloster, welches unweit des Flnß-
ubergauges liegt, zu gelangen, während, das Reiseziel des anderen Königs¬
boten der kaiserliche ^ WirLschaftshof ist. Bereits am Morgen hat' er
einen Boten voransgesendet, um seine Ankunst zu melden, wiewohl der Amt¬
mann immer auf die Ankunft des Kaisers oder seiner Gesandten vorbereitet
sein und deshalb das Wohnhaus wohl eingerichtet, Boden, Küche und Keller
mit den nötigen Vorräten versehen haben muß. Denn genau hat Karl vor¬
geschrieben, was die Königsboten zu fordern berechtigt sind: nämlich der
Bischof 40 Brote, 3 Frischlinge, 3 Tonnen Getränk, 1 Schwein, 3 Hühner,
15 Eier, 4 Scheffel Korn für die Pferde; ein Abt, Graf oder Ministeriell
jeder täglich 30 Brote, 15 Eier, 3 Scheffel Korn für die Pferde; ein Basall
17 Brote, 1 Frischling, 1 Schwein, 1 Tonne Getränk, 2 Hühner, 10 Eier,
2 Schesfel Korn." (Cap. Ansegis. IV.) Der Wald beginnt sich zu lichten.
Felder, bereits durch Raine abgegrenzt oder durch Zäune und Steine ein¬
gehegt, treten an die stelle dichter Waldung, ein Zeichen, daß bebautes Land
bereits Sondereigen geworden ist.
Bald steht der königliche Bote vor dem steinernen Thore des kaiserlichen
Wirtschastshoses, das mit einem darüber gebauten Söller versehen ist.
Ehrfurchtsvoll empfängt sie der Amtmann mit dem Gesinde und ge-
leitet sie nach dem Herrenhaus. Nachdem sie sich von den Anstrengungen
der Reise erholt haben, zeigt er ihnen die Gebäude des Hofes, damit sie
sich von dem Zustande derselben überzeugen können. Sie finden, wie sie
später an Karl berichten, „ein aus Stein auf das beste erbaute Herrenhaus
mit 3 Gemächern, das ganze Haus mit Söllern umgeben, 11 Frauen¬
gemächer und 1 Keller, 2 Eingänge; außerdem innerhalb des Hofes mehrere