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d- H. die ganze Burg von geharnischten Rittern umgeben, die Frei¬
herrn und Grafen zu Pferde, wie Türme in der Mauer. „Bei
Gott!" hörte man den Kaiser ausrufen, „das ist ein Bollwerk seltner
Art!"
Ludwig der Eiserne begleitete seinen Schwager mit 500 Rei¬
tern in vielen Feldzügen und zeichnete sich namentlich in Italien
sehr aus.
32. Friedrich I., Barbarossa.
(1152—1190.)
a) Friedrich I. stammte aus betn Geschlechte der Hohenstaufen,
deren Stammschloß in Schwaben, bem heutigen Württemberg, lag.
Er war breißig Jahre alt, als er in Frankfurt unter großem Jubel bes
Volkes zum deutschen Könige erwählt wurde. Zu Aachen empfing er
die Krone mit dem Entschlüsse, die Macht Karls des Großen wieder
zu erneuern. Er war von mittlerer Größe, hatte blaue, durchdringende
Augen, blonde Haare und einen rötlichen Bart, weshalb ihn die Ita¬
liener Barbarossa (Rotbart) nannten.
Oberitalien gehörte damals auch zum deutschen Reiche. Die
Städte in Oberitalien waren durch Handel zu großem Reichtum
gelangt und hatten sich nach und nach das Recht erworben, ihren
Bürgermeister und ihren Rat selbst zu wählen. Sie fragten nichts
mehr nach dem Kaiser. Ein Mönch, Arnold von Brescia, forderte
die Römer auf, die alte Republik wieder herzustellen. Die Römer
vertrieben hierauf den Papst. Um Ruhe und Ordnung wieber zu
befestigen, mußte Friebrich fünfmal über bie Alpen ziehen. In Rom
ließ er sich auf seinem ersten Zuge zum Kaiser krönen (1155). Am
Tage seiner Krönung wäre er beinahe ermorbet worben; benn als er
auf der Tiberbrücke spaziern: ging, fielen ihn die Römer wütend an.
Heinrich der Löwe rettete ihn mit eigner Lebensgefahr. Auf seinem
dritten Zuge strafte er das übermütige und ungehorsame Mailand
auf strenge Weise. Die Stadt wurde, nachdem sie zwei Jahre belagert
worden, zerstört, weil sie ihr Versprechen nicht hielt und den Kaiser
und seine Regierung neuerdings verhöhnte. Auf dem zweiten Zuge
des Kaisers hatten nämlich die vornehmsten Bürger von Mailand ihm
Gehorsam versprochen, ihn um Verzeihung gebeten unb biese auch er¬
halten. Damals erschienen bie Vornehmen mit nackten Füßen, Stricke
um ben Hals unb Schwerter im Nacken. Sie stellten auch 300 Gei¬
seln unb bezahlten 9000 Mark Silber.
b) Aber nicht immer war ber Kaiser glücklich in Italien. Ein¬
mal brach bie Pest in seinem Lager aus, unb er mußte verkleibet
Über bie Alpen flüchten. In Susa übernachtete er. Hier wollten