Full text: Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mecklenburgischen Volksschulen

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m Freie (Grundbesitzer) und Unfreie. Zu letzteren gehörten die 
Hörigen und leibeigenen Knechte. Die vornehmsten Geschlechter 
bildeten den Adel. Mehrere Freie bildeten eine Gemeinde oder 
Mark, mehrere Marken einen Gau, mehrere Gaue eine Völker¬ 
schaft. Ueber Gesetze, Krieg uud Frieden wurde iu Volks¬ 
versammlungen berathen. Die Heerführer (Herzöge), Oberhäupter 
und Gaurichter wurden hier gewählt. Jeder Freie mußte dem 
Heerbanne folgen. 
§ 4. Ärminme, der Befrein Deutschlands. 
Schon im Jahre 113 v. Chr. drangen zwei deutsche Völker, 
die Cimberu und Teutonen, in das römische Gebiet ein. Nach¬ 
dem sie 4 römische Heere vernichtet hatten, wurden die Teutonen 
in Gallien, die Cimbern in Oberitalien . vom Konsul Marius 
gänzlich geschlagen. Dann trafen die Deutschen und die Römer 
(Casar, Ariovist) in Gallien zusammen, welches Land letztere 
sich gänzlich unterwarfen (bis an die Donau und den Rhein). 
Sie legten hier die Städte Augsburg, Regensbnrg, Wien, Basel, 
Straßbnrg, Speier, Worms, Mainz, Koblenz, Köln, Trier, 
Aachen rc. au. Endlich aber überschritten die Römer (Drusus, 
Tiberius) auch den Rhein, drangen bis zur Weser vor und 
führten im Innern Deutschlands römische Sprache, Sitten und 
Gesetze ein. Wie viele andere deutsche Jünglinge, so war auch 
Arminius in Rom erzogen und hatte sich das römische Bürger¬ 
recht und die römische Ritterwürde erworben, eine deutsche Ge¬ 
sinnung aber sich bewahrt. Nachdem er in sein Vaterland 
zurückgekehrt war und Bundesgenossen unter den deutschen 
Stämmen erworben hatte, lockte er den römischen Feldherrn 
Varus in den Teutoburger Wald und vernichtete hier in einer 
3tägigen Schlacht das ganze römische Heer. 9 n. Chr. (Denk¬ 
mal 1875.) Zwar kamen römische Heere noch öfter über den 
Rhein, aber Tiberius gab die Eroberung Deutschlands auf. 
§ 5. Rom )ur Zeit Christi. 
Durch die vielen Eroberungen waren in Rom ungeheure 
Schütze zusammen geflossen. Dadurch geriethen die Vornehmen 
in Schwelgerei, Ueppigkeit, Wollust und Genußsucht. Um sich
	        
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