— 47 —
und unerhört, deshalb wirksam.) Allgemeiner Abfall.
Tod Gottfrieds von Lothringen. Versammlung der
deutschen Fürsten zu Tribur. Lösung vom Banne
innerhalb eines Jahres von Heinrich verlangt, sonst
Absetzung angedroht. Heinrich in harter Winterkälte,
von seiner treuen Gemahlin Bertha begleitet, durch
Burgund über die Westalpen nach Italien. Gregor VII.
flieht aus Furcht vor Gewalt (oberitalienische Fürsten
auf Heinrichs Seite) nach Canossa zur Markgräfin
Mathilde.
1077. Heinrich in Canossa auf Betrieb der Mathilde (nach
einer angeblichen Kirchenbuße) vom Banne gelöst.
(Wirkung des Bannes für alle Zeiten vorüber.)
Trotzdem zu Forchheim von den deutschen Fürsten
Rudolf von Schwaben zum Gegenkönige gewählt.
1077—80. Wechselvoller Krieg der Gegenkönige. Heinrich,
im offenen Felde durch das Feldherrntalent Ottos von
Nordheim unterliegend, erlangt durch die Unterstützung
der rheinischen Städte und des zum Herzog von
Schwaben erhobenen Friedrich von Büren (Staufen),
der sein Schwiegersohn wird, in Süddeutschland die
Oberhand. Neuer Bannfluch Gregors wirkungslos.
1080. Wibert von Ravenna auf einer Synode zu Mainz
von den deutschen Bischöfen zum Papst gewählt, von
den oberitalienischen anerkannt. (Clemens III.)
Heinrich unterliegt zwar in der Schlacht an der
Elster, aber König Rudolf, tödlich verwundet, stirbt.
(Schwurhand. Gottfried von Bouillon.)
1081—84. Heinrichs IV. Zug nach Italien. Heinrich, in
Oberitalien von den meisten Fürsten anerkannt, dringt
in Rom ein und wird von Clemens III. zum Kaiser
gekrönt. Engelsburg von Gregor VII. behauptet.