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Geschichte der Griechen.
Die
Affyrer.
Erhebung
des Kyros.
Besiegung
des
KrösoK.
emer Stadt und dem dazugehörigen Landgebiet bestanden, war Hellas zer¬
spalten; Fehden und Kriege waren häufig; nur im Peloponnes war eine
Reihe von Staaten zu einem Bunde vereinigt, an dessen Spitze Sparta
stand. Den Hellenen ging ihre Freiheit über alles, das kleine Volk mußte
sie gegen die Angriffe der Perser verteidigen. Diese hatten in Vorder¬
asten ein gewaltiges Reich gegründet und die kleinasiatischen Griechenstädte
bereits unterworfen. Nunmehr gedachten sie auch das griechische Mutter¬
land zu unterjochen.
II. pie Mütezeit Griechenlands. 500—404.
1. Die Zeit der perserkriege.
Tie Perser.
§ Kyros, der Gründer des Perserreiches. Das erste Welt¬
reich. das in Vorderasten entstand, war das der Assyrer, deren Haupt¬
stadt die große Stadt Ninive am Tigris war; dort wohnten ihre Könige
in weitausgedehnten Palästen, die aus vielen Höfen, Sälen und Zimmern
bestanden und deren Reste heute wieder aufgedeckt sind. Sie nnterwarsen
viele Völker und herrschten oft mit großer Grausamkeit. Doch wurde
Ninive durch die mit den Babyloniern verbündeten Meder erobert und
so gründlich zerstört, daß man jahrtausendelang selbst die Stätte dieser
riesigen Stadt nicht kannte.
Seitdem herrschten die Meder auf den Hochflächen von Iran.
Gegen sie erhob sich das Volk der Perser, das südlich von ihnen
wohnte, unter seinem König Kyros und stürzte um 550 ihre Herrschaft.
Die Sage erzählt, Kyros sei der Enkel des letzten Mederkönigs Astyages,
der Sohn seiner Tochter Mandane gewesen; Astyages habe ihn einer
bösen Vorbedeutung wegen auszusetzen befohlen, aber er sei gerettet und
im geheimen aufgezogen worden und habe ihn später vom Throne gestoßen.
Bald hatte Kyros auswärtige Kriege zu führen. König Krösos
von Lydien zog über den Halysfluß nach Osten, um ihn anzugreifen; er
hatte vorher das delphische Orakel befragt, welches ihm die zweideutige
Antwort gegeben hatte: Wenn Kröfos Den Halys überschreitet, wird
er ein großes Reich zerstören. Aber er mußte sich zurückziehen; dann
wurde er bei seiner Hauptstadt Sardes völlig geschlagen, die Stadt
erstürmt und er selbst gefangen genommen. Kyros wollte, wie die Sage
erzählt, den Lyderkönig auf einem Scheiterhaufen lebendig verbrennen
lassen. In diesem Augenblicke erinnerte sich dieser der Worte, die einstNo full text available for this image
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