Das Alterthum.
Griechenland.
Das alte Griechenland umfaßte die ganze südliche Balkan¬
halbinsel mit Einschluß von Macedonien und Jllyrien, etwa 1 700
□ M., und zerfiel in Nordgriechenland (Epirus und Thessalien),
Mittelgriechenland (mit den Hauptstaaten Phocis, Böotien, Attica)
und Südgriechenland oder Peloponnes (mit den Hauptstaaten
Lakonien oder Sparta, Messenien, Argolis, Arkadien) nebst
den umliegenden Inseln im ägäischen und jonischen Meere.
(Das heute unter demselben Namen bestehende Königreich hat
an Größe bedeutend verloren, der ganze nördliche Theil befindet
sich unter Herrschaft der Türken.) Wilde Gebirge durchziehen
das Land, welche im Olympos eine Höhe von beinahe 9 000'
errreichen. An Flüssen ist es sehr reich, doch sind diese, wegen
der geringen Breite des Landes, von keiner großen Bedeutung.
Lykurg, Gesetzgeber der Spartaner.
Bald nach 900 v. Chr. faßte in Sparta, das mit Athen
bald das größte Uebergewicht unter den einzelnen Staaten Griechen¬
lands gewonnen hatte, Lykurg, ein Abkömmling der Herakliden,
dem Moses ähnlich, den großen Gedanken und brachte ihn auch
zur Ausführung: aus seinen Landsleuten ein in seiner Art einziges
kriegerisches Volk zu erziehen. Die Lakedämonier oder Bewohner
der südlichen Landschaft Lakonien, waren, da sie bisher der Cultur
sich wenig zugänglich gezeigt hatten, von den übrigen Stämmen
der Hellenen gering geachtet. Den größten Theil des Grund¬
vermögens hatten einige mächtige Familien (Aristokraten) an sich
gerissen, und Gesetz- und Sittenlosigkeit herrschte allgemein. Da
unternahm es der spartanische Königssohn Lykurg, der es ver¬
schmähte, nach seines Bruders Tode die königliche Würde
anzunehmen, durch Reisen dazu vorgebildet, unter der Sanction
des delphischen Orakels, dem Volke seiner Heimath Gesetze zu
geben, welche ihm zur Besserung und Beglückung desselben geeignet
schienen. Nach dem Orakelspruch wurde die ganze Verfassung
eingerichtet. Der hohe Rath oder Gerusia, d. i. Rath der Alten,
an dessen Gutachten die Könige gebunden waren, bestand aus