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Pflichten der Liebe und rer Verehrung ledig, jetzt brauche ich
nicht mehr an Frieren und Versöhnung zu denken."
Dahin war es also gekommen: der Papst hatte sich zum
Richter über den Kaiser ausgeworfen, die Strase, welche er
erkannte, war nicht geistlicher, sondern weltlicher Art; was
er that, war Anmaßung; dieses Vergehen war der letzte Schritt
auf dem Wege, welchen das Papstthum hatte zurücklegen müssen,
um als der oberste Gerichtshof über alles dazustehen. Hatte
der, gegen welchen der Spruch erfolgte, auch manche Sünre
auf dem Gewissen und waren manche Beschuldigungen nicht
ohne Grund — das Verfahren des Oberhauptes der Kirche
gegen den römischen Kaiser deutscher Nation war in sachlicher
und in formeller Hinsicht nicht zu rechtfertigen; und war auch
nach dem Gange, welchen die geschichtliche Entwickelung ein¬
mal genommen hatte, der Kampf zwischen Papst nnd Kaiser
unausbleiblich — die Handlungsweise von Jnnocenz IV.,
welche seiner Lehre, daß Christus seinen Nachfolgern geboten
habe, nicht allein als Priester*, sonrern auch als Fürsten der
Welt zu gebieten, entsprach, war verwerflich unr mußte, wie
sie dem Staate verderblich wurde, endlich auch für die Kirche
den größten Schaden herbeiführen.
Zehntes iäapitßl.
Das Ende.
^Jn den ersten Jahren, nachdem Friedrich mit dem Papst
in neuen Streit gerathen war, hielten sich die Deutschen auf
seiner Seite; die fortgesetzten Bemühungen aber der päpst¬
lichen Senrlinge, der Legaten, der Dominikaner und der
Franziskaner blieben doch nicht wirkungslos; denn immer gab
es in dem deutschen Reiche eine zahlreiche Partei, welche in