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Asien — Türkei. 
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Verhaftung durch den Tod entzog. Nicäa wichtig wegen des Concils von 325. 
Chalcedon ist zertrümmert. — SW- von Phrygieu lag Lyoien oder Mäonia 
mit Crösus Thronstadt Sardes zu beiden Seiten des Flusses Paktolus am 
Berge Tmolns, und Magnesia am Berge Sipylus, wo Luc. Scipio 190 vor 
Chr. Geb den stolzen syrischen König Antiochus schlug. — Im Taurus wohnten 
die abgehärteten zum Krieg tauglichen Jsaurier, die dem byzantinischen Thron 
im 8. Jahrh, nach Chr. den tüchtigen Kaiser Leo den Bilderstürmer lieferten. — 
Kilikien (Cilicien), südöstl. Land Kleinasiens, als Küstensaum des Taurus 
besonders warm, bewässert und fruchtbar, mit der Stadt Tarsus am-Cydnus, 
in dessen Wasser sich Alexander fast tödtlich erkältete. Kaiser Friedrich Rothbart 
hatte nicht gleiches Glück; im Kalicadnus oder Selefkeh bei Seleucia fand der 
7Ozährige Greis, der bis dahin siegreich Kleinasien durchzogen und somit das 
ärgste auf dem Zuge gegen Saladin bereits überstanden hatte, seinen Tod 1190. 
Tarsus ist Geburtsort des Apostels Paulus. Aus Cilicien führt am Golf von 
Skanderun ein schmaler Küstenpaß, Pforte von Jssus, nach Syrien; Alexander 
überwand dort den Darius 333 und erzwang den Durchmarsch. — In Kappa- 
docien, nordwärts von vorigem, merken wir Tyana, als Vaterstadt des 
seltsam abenthenerlichen Philosophen Apollonius (im 1. Jahrh, nach Chr.), den 
unser Wieland im Agathodämon vertheidigt; und in Pontus am schwarzen 
Meer die altberühmte Tempelstadt Kabira, Lieblingsaufenthalt Mithridats, der 
aber dort vom Römer Lukuü geschlagen ward. 
Am merkwürdigsten waren die griechischen Küsten- und Jnselstädte. 
Hundert Jahr nach Trojas Fall begannen griechische Auswanderungen übers 
ägeische Meer nach den Inseln und Küsten Kleinasiens. Zuerst legten die 
Aeolier, Smyrna an der Küste und Mitylene ans der Insel Lesbos an; 
hierauf die Ionier Phocäa (Mutterstadt Massilia's oder Marseilles), Milet, 
Ephesus u. a., nebst Samos und Chios auf gleichnamigen Inseln. Zuletzt 
gründeten die Dorier Halikarnaß und Knidos, nebst Orten auf den Inseln 
Rhodus und Kos. In einigen dieser schön gelegenen Pflanzstädte entwickelte 
sich der hellenische Geist noch früher als daheim in Hellas. Homer, dessen Ge¬ 
burtsort wir nicht kennen, schuf hier seine Erzählungen, Alcäns und die Dichterin 
Sappho, beide auf Lesbos, ihre Oden, und Anakreon ans Teos seine lieblichen 
Tändeleien; Thales von Milet berechnete den Mondeslauf, und Herodot aus 
Halikarnaß entwarf das erste große historische Werk. In Ephesus erhob sich mit 
127 sechzig Fuß hohen Säulen der schöne Tempel der Diana; Knidos rühmte sich 
der schönsten von Praxiteles verfertigten Bildsäule Aphrodites, und das reiche 
bevölkerte Milet sandte Colonisten aus, die an den Küsten der Propontis und 
des Pontus Enxinns neue Städte gründeten, z. B. Sinope, wo Diogenes ge¬ 
boren ward, und Trapezunt. — In Rhodus, erst 480 vor Chr. gebaut, 
blühte zuletzt, als Athens Ruhm schon gesunken war, Kunst und Rhetorik. 
Gegenwärtig ist Klein-Asien in 6 Paschaliks getheilt und hat etwa 6 
Mill. Bewohner. Die größten Orte sind: Skutari am Bosporos mit 60000 
Einw., gleichsam eine Vorstadt von Constantinopel. Bursa oder Prusia mit 80000 
Einw. am Berge Olymp. Smyrna (Jsmir) noch jetzo als wichtigster Han-
	        
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