Full text: Karten und Skizzen aus der außerdeutschen Geschichte der letzten Jahrhunderte ([Bd. 5])

Abgesehen davon, dafs der Geschichtsvortrag durch diese Zeichnungen erst zum richtigen 
Verständnis und zur vollen Klarheit gelangt, liegt in diesen Veranschaulichungen zugleich ein 
wirksames mnemotechnisches Hülfsmittel. Der Lehrer braucht nur zu fragen, und das entsprechende 
Kartenbild steht sofort vor dem geistigen Auge des Schülers, der jetzt nur abzulesen braucht, was 
er vor sich sieht. Es ist ja eine bekannte Erscheinung, dafs das Gedächtnis ganz aufserordentlich 
durch räumliche Beziehungen unterstützt wird. Was man so mit Hülfe der Karte dem Gedächtnis 
eingeprägt hat, ist gerade das Wesentliche und bedeutet weit mehr, als auswendig gelernte Jahres¬ 
zahlen und Regententabellen. 
Das von Herrn Rothert dargebotene Hülfsmittel ist etwas ganz Vortreffliches. Möge ihm 
die verdiente Verbreitung beschieden sein. 
Hagen i. W. Holzmüller. 
„Gymnasium“: Die beiden vorliegenden Bände ergänzen sich so, dafs der zuerst erschienene 
sich als Fortsetzung des jüngst erschienenen zweiten Bandes darstellt. Beide zusammen sind 
als eine durchaus erwünschte Vermehrung der methodischen Hülfsmittel des Unterrichtes in der 
Geschichte der neueren und neuesten Zeit freudig zu begrüfsen. Dem Lehrer geben sie unschätz¬ 
bare Winke für die unterrichtliche Behandlung und Gestaltung des historischen Stoffes, und auch 
dem Schüler der oberen Klassen können sie für die häusliche Vorbereitung und besonders bei 
Repetitionen die besten Dienste leisten. 
Der Verfasser hat es sich zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten Ereignisse der neueren 
Geschichte seit dem Jahre 1517 und besonders die grofsen Kriege mit ihren oft sehr verwickelten 
Heereszügen und ihren Hauptschlachten in einfachen, aber sehr deutlichen Kartenbildern zur Dar¬ 
stellung zu bringen. Was diese Karten besonders auszeichnet, ist zunächst eine grofse Einfachheit, 
so dafs es auch dem weniger geschickten Zeichner leicht möglich ist, die Skizzen in vergröfsertem 
Mafsstabe auf der Wandtafel oder, was aus manchen Gründen noch empfehlenswerter und bequemer 
sein dürfte, auf einer zum Zeichnen eingerichteten Flufswandkarte, deren es schon mehrere im 
Handel giebt, nachzuzeichnen und so den Geschichtsvortrag anschaulicher und lebendiger zu ge¬ 
stalten. Mit dieser Einfachheit verbindet sich eine überaus klare Übersichtlichkeit, so dafs die 
Orientierung, die auf den gröfseren eigentlichen Geschichtsatlanten wegen des Vielerlei des ein¬ 
getragenen Stoffes dem Schüler oft sehr erschwert wird, hier auch für den weniger Geübten recht 
leicht ist. 
Wir können daher allen Kollegen, die mit dem geschichtlichen Unterrichte betraut sind, 
nur dringend empfehlen, sich mit diesen ganz vorzüglichen Hülfsmitteln bekannt zu machen und 
auch ihre Schüler darauf hinzuweisen, da der Preis bei der vorzüglichen Ausstattung ein sehr 
geringer ist. 
Münster i. W. Werra. 
Süddeutsche Blätter für höhere Unterrichtsanstalten: Nachdem das zuerst erschienene dieser 
beiden Werke in zwei Jahren bereits die zweite Auflage erlebt hat, ist das entscheidende Wort 
über diesen neuen und originellen Versuch eines Anschauungsmittels für den Geschichtsunterricht 
schon gesprochen. Der Verfasser giebt hier eine Ergänzung zu jedem Geschichtsatlas mit vor¬ 
wiegender Berücksichtigung der kriegerischen Ereignisse. Die Feldzüge aller Kriege seit etwa 1517 
sind hier in kräftigen Linien mit farbiger Unterscheidung der kriegeführenden Parteien eingetragen 
und die Hauptdaten der Kriege am Rande kurz angeführt. Es ist einleuchtend, dafs hierdurch die 
Übersicht über den Verlauf der Kriege ungemein erleichtert wird, und beide Hefte werden von 
Schülern, die in der Lage sind, sie anzuschaffen, gewifs gern und mit Gewinn benutzt werden. 
Den Hauptnutzen wird aber wohl der Lehrer davon ziehen. Nicht als ob nicht jeder sich derartige 
Skizzen leicht selber anfertigen könnte. Nun aber, da sie fertig vorliegen, wird er um so leichter 
dazu kommen, sie im Unterricht zu benutzen, um das Bild eines Feldzugs in raschen Zügen vor 
den Augen der Schüler an der Wandtafel entstehen zu lassen. Denn nicht darin liegt der Nutzen 
solcher Skizzen für den Schüler, dafs er sie fertig vorgelegt erhält, sondern dafs er sie vor seinen 
Augen entstehen sieht; es giebt kaum ein Mittel, die Aufmerksamkeit der Schüler mehr zu kon¬ 
zentrieren, als eben das, dafs sie die Skizze vor ihren Augen entstehen sehen, und das wird dem 
Lehrer durch diese beiden Kartenwerke bedeutend erleichtert. Es ist hier ähnlich wie mit den 
Stammbäumen von Regentenfamilien. Wo die Verwandtschaftsverhältnisse der Regenten eine so 
bedeutende Rolle spielen für diplomatische Verwicklungen, wie z. B. in den Zeiten der Erbfolge¬ 
kriege, ist es ja nicht damit gethan, dafs man diese verwandtschaftlichen Verhältnisse angiebt; 
auch nicht damit, dafs in den Lehrbüchern ein paar Stammbäume abgedruckt sind, sondern die 
Schüler müssen diese Verhältnisse vor ihren Augen an der Tafel entstehen sehen; damit wächst 
das Verständnis und das Interesse und dadurch erhält das Gedächtnis eine merkwürdige Stütze. 
Ich zweifle daher nicht, dafs, in dieser Weise angewendet, diese Karten und Skizzen Rotherts der 
kriegsgeschichtlichen Seite des Geschichtsunterrichts eine bedeutende Förderung bringen werden . . . 
Das Werk ist jedoch keineswegs rein kriegsgeschichtlich, sondern berücksichtigt auch die innere 
Geschichte So erscheint das Werk als ein höchst wertvolles Hülfsmittel zur Belebung des 
Geschichtsunterrichts und, wie der Verfasser selbst sagt, auch zur raschen und sichern Einprägung 
des geschichtlichen Stoffes, das wir allen Lehrern der Geschichte aufs beste empfehlen können. 
Calw. Rektor Dr. Weizs äcker. 
Rheinisch-Westfälische Zeitung, Essen : Als wir vor 2 Jahren (Rhein.-Westf. Ztg. 24. Juli 1893, 
Nr. 203) der Abteilung über die „Neueste Zeit“ in ihrer ersten Auflage ein sehr günstiges Prognostikon 
stellten, waren unsere Erwartungen nicht so kühn, dafs wir glaubten, schon binnen Jahresfrist 
werde eine neue Auflage nötig sein. Das ist geschehen und die neue Auflage trägt auf ihrem 
Titel den Zusatz „verbessert“ nicht etwa als konventionelle Phrase Neben den trefflichen 
alten Karten der ersten Auflage stehen die neuen ebenbürtig da; an einzelnen Stellen macht sich 
sogar eine Steigerung kräftiger Zeichnung bemerkbar. Die Abteilung der „Neueren Zeit“ hebt mit 
der äufseren Geschichte der Reformation an und schliefst mit einer Skizzierung der Verdienste 
Friedrichs des Grofsen. Unter den 21 Karten gehören 10 Karten (darunter 4 Doppelkarten und 
viele Nebenkarten) der Geschichte Friedrichs des Grofsen an. Mit Recht! Die genialen Gedanken 
und Züge des grofsen Mannes werden nicht verständlich, wenn die Augen nicht dem Verstände
	        
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