Die Seekämpfe in der Ferne, 
Nr. 16. 
m Tripolis 
Tsingtau 
Kanton 
Kalkutta 
Bombay 
Hodeida 
Aden 
Bengal 
Meerbusen 
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Feindliche, meist englische Gebiete 
Kleiner Kreuzer Emden + 9. November 1914 
Der von Tsingtau am 31. Juli abgegangeie Kreuzer Emden (Kapitän v. Müller) vernichtete 
am 4. August zwischen Tsuschima und Japan jinen russischen Hilfskreuzer, ergänzte am 6. August 
in Tsingtau seine Vorräte um 1000 t und dij Kohlen um die eines Kohlendampfers von 6000 t, 
beschoß dann am 15. September Madras. Am 2t. Oktober vernichtete er vor Penang einen russischen 
Kreuzer Schantschug und einen französischen Torpedozerstörer Mousquet. (Vier Schornsteine statt 
drei.) Außerdem versenkte er 51 Handelsdampfer und vereitelte nahezu den ganzen englischen 
Handel im Bengalischen Meerbusen. Dann al>er, als die Emden am 9. November auf den Kokos¬ 
inseln feindliche Kabel zerstören wollte, wurde sie von einem weit stärkeren Kreuzer, bis zuletzt 
kämpfend, schließlich vernichtet.* 
Monatelang hatte die Emden, ohne jeden Stützpunkt, rings von feindlichen Küsten 
umgeben, Deutschlands Ansehen zu Ehren gebracht. — Ähnlich wirkten anderswo andere Kreuzer, 
so im Atlantischen Ozean die Karlsruhe, die 20 feindliche Schiffe vernichtete, und der Hilfs¬ 
kreuzer Prinz Eitel Friedrich mit dem gleichen Erfolge; so im Stillen Ozean die Dresden 
und andere. 
* Die unter Kapitänleutnant v. Mücke ausgeschifften 47 Mann entkamen und fanden ein 
Segelschiff Ayescha, mit dem sie, ohne alle Hilfs- und Lebensmittel, nach Padang fuhren. Hier half 
ihnen der Kapitän Minkwitz mit dem Lloyddampfer Choising selbstlos weiter. Mit der alters¬ 
müden Ayescha im Schlepptau entkamen unsere Seefahrer aus dem Hafen, gaben dann dieser im 
tiefen Ozean unter Flaggengruß eine würdige Bestattung, durchkreuzten darauf unter vielen 
Gefahren den weiten Ozean und landeten endlich, an Perim nachts vorbeifahrend, am 9. Januar 
glücklich in dem türkischen Hafen Hodeida. 
Die Seeschlacht bei Santa Maria 
1. November 1914 
abends 6 Uhr 32 Min. bis 7 Uhr 25 Min. 
Das unter dem Grafen Spee vereinigte 
ostasiatische Geschwader vernichtet in etwa 
50 Minuten die ziemlich gleich starke englische 
Flotte. Die Otranto entkommt, vielleicht auch 
die Glasgow. Beide Gegner fahren südwärts, um 
Nordsturm und Sonnenlicht auszunutzen. 
Die erste größere Seeschlacht in den letzten 
Jahrhunderten, die England verliert! 
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„vott ^Gneisenau 
a +ß so flh‘ 
+5,30 abends 
/ \Q 000 ta .v''Scharnhorst +4,16 
„'Nürnberg + 7,26 abends 
-Leipzig +9,15 abends 
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Die Seeschlacht bei den Falklandsinseln 
8. Dezember 1914 
von 12 Uhr mittags bis 5 Uhr 30 Min. nachm. 
Die englisch-japanische Flotte, die durch die Zahl, die Größe 
und Geschwindigkeit ihrer Schiffe ungeheuer überlegen war, wurde 
vom Grafen Spee anfangs aufgesucht, da er die volle Stärke des 
Gegners unterschätzte. Als er den Irrtum einsah und abbrechen 
wollte, wurde er von den schnelleren Feinden gestellt. Jetzt suchte 
er wenigstens die kleineren Kreuzer zu retten. Aber Nürnberg und 
Leipzig wurden doch eingeholt und versenkt. Nur die Dresden 
entkam über Puntas Arenas in den Stillen Ozean. (Nachdem sie hier 
noch drei Monate gewirkt und dann wegen Maschinenschäden und 
Kohlenmangel auf die Reede der chilenischen Insel Juan Fernandez 
gefahren, wurde sie unter Mißachtung der Neutralität von einer 
englischen Flotte angegriffen. In dieser Notlage sprengte der 
Kapitän der Dresden das wehrlose Schiff in die Luft.) 
Scharnhorst und Gneisenau kämpften glänzend über fünf 
Stunden lang, bis die Munition ausging und sie nun, statt sich zu 
ergeben, mit einem Hoch auf Kaiser und Reich untergingen.* 
Wie immer, schwiegen die Engländer über ihre Verluste und 
Beschädigungen. 
* Zur Beurteilung des Kräfteverhältnisses: Gegen die eine 
Gneisenau kämpften 51/* Stunden lang ein großer Schlachtenkreuzer 
(Carnavon) und zwei starke Dreadnoughts (Invincible und Inflexible) 
und siegten doch erst, als die Gneisenau durch das Fehlen der 
Munition wehrlos geworden.
	        
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