Full text: Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der Zustände unseres Volkes (Bd. 1, Abt. 1)

Schick fate unseres WoLkes bis zur 
Weichsgrünöung AHtodovechs- 
1. Ein Zweig der arischen Völkerfamilie, wohnten die Ger-^^ngder 
manen ursprünglich neben Kelten, Italern, Griechen, Persern,^ 
Indern, Slaven, wie man annimmt zwischen Hindukusch und Kaspisee. 
In sehr früher Zeit verließen sie jene Sitze. Aber erst im^Jahr¬ 
hundert vor Christo erreichten sie die Gestade der Ostsee. Sie 
verdrängten die Kelten, die lange vor ihnen das heutige Deutsch¬ 
land besetzt hatten. Einige Völkerschaften gewannen etwa im 
2. Jahrhundert v. Chr. Land jenseits des Rheinstromes*). 
2. Der erste Zusammenstoß mit der Römermacht, welche Ambern 
dereinst den Germanen erliegen sollte, ging von den Kimbern und^eutonen. 
Teutonen aus. Bei Noreja wurde das Heer des Papirius Carbo 
zersprengt, 113 v. Chre. Zehn Jahre hindurch plünderten sie 
Gallien und vernichtet» fünf consularische Heere. Sie schickten 
sich an nach Italien zu gehen, die Kimbern durchs W'chtal, die 
Teutonen über die Seealpen. Allein bei Aquä Sextiä (A>x) wurden 
die Teutonen 102 v. Chr. von Marius in mehrtägiger Schlacht 
aufgerieben. Die Kimbern stiegen zwar nach Italien hinab und 
drängten ein Römerheer unter Catulus an der Etsch zurück; aber 
auch sie wurden von Marius bei Vercellä^ (Vercelli) 101 v. Chr. 
geschlagen, niedergemacht oder gefangen. 
3. Sueben unter dem Könige Ariovist zogen den gallischen nb 
Sequanern, von diesen gerufen, zu Hilfe gegen einen cmdentmQncn- 
gallischen Stamm, die Äduer. Der Bundesgenosse wurde zum 
Dränger. Immer neue Germanenhaufen führte er über den Rhein 
und machte einen großen Teil Galliens zinspflichtig. Da trat ihm 
*) Vgl. Caes. B. Gr. II, 4. 
Blume, Quellensätze I. 
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