30
Europa.
Große herrliche See en hat das Land in großer
Menge. Sie sind sehr fischreich, bis zu 1200 Fuß tief,
und zum Theil auch an 1300 Fuß über dem Meere lie—
gend — Wir nennen den 10 Meilen laugen Genfer-
den Boden⸗, den Neufchateller-, den Luzer—
ner-oder Vierwaldstädtersee. Was würde aus
der Schweitz werden, wenn diese Seen nicht die von den
Bergen herabstürzenden Wassermassen aufnähmen. — Es
würde Alles verheeret.
Auf den Berghoͤhen ist es kalt und rauh, in den
tiefen Thaälern drückend heiß, in den mittlern Gegenden
mild und angenehm.
heb Belche Gegenden, welche Aussichten muß die Schweitz
aben!
Die Rindviehzucht ist Haupt- und Lieblingssache
des Schweitzers, und in den eigentlichen Gebirgsgegen⸗
den bleibt das Vieh den Sommer auf den Bergen, wo
sie der Senne (Hirte) weidet und melkt. Ziegen wer⸗
den viel; Pferde aber; Schafe und Schweine weni—
ger gehalten. — Noch gibt es Bären, Woölfe, Luchse,
Füchse, Dachse, Steinböcke, Gemsen, Hirsche, Rehe,
Hasen (worunter selbst weiße). — Doch werden alle
dieseThiere seltener. — Murmelthiere sind nur in süd⸗
lichern Gegenden. Außer Adlern, Falken u, s. w. fin⸗
det sich der furchtbare Lämmergeier, der selbst zuweilen
kleine Kinder raubt. Das gewöhlichste Wald-, Land⸗
und Wassergeflügel, Fische und Krebse, Bienen, und in
südlichen Gegenden Seidenwürmer, sind häufig vor⸗
handen.
Man baut nicht das nothdürftige Getreide, mehr
aber Kartoffeln; Taback, Hanfe, Flachs, Krapp; mehr
Oost woraus man Zyder (Obstwein) macht, als Wein,
und edlere Fruüchte. — Die herrlichen Alpenkräuter sind
die Ursache von vorzüglicher Milch, und Butter und
Kase. —Herrlicher Waldungen, selbst mit Taxus und
Zirbelnußklefer, und koͤstlicher mit großer Sorgfalt ge⸗
pflegten Wiesen sind viel.
Der Bergbau ist noch nicht in Aufnahme. — La⸗
vetzsteine werden zu Ofen, Dosen, Leuchtern u. s. w.
geschnitten; Krystall ist sehr häufig, aber inan hat nur
Ein Sal, werk, welches kaum 20,000 Zentner liefert.