Full text: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit

VOÏffiEMERKÏÏÏt&EH ZU SPEUNEE-MEME HAND-ATLAS : MITTELALTER USB NEUERE ZEIT. 
BRITISCHE INSELN. 5 KARTEN. 
Laufende Nummern des Atlas: Nr. 58 bis 62. 
(58) Britische Inseln Nr. I Britische Inseln Ms 
auf Wilhelm den Eroberer 1060. — Neben¬ 
karte: 1. Die Reiche und Völker der Britischen 
Inseln im VIII. Jahrhundert. — 2. Das Gebiet um den 
Firth of Forth. — 3. Die Orkney - Inseln. Von 
K. v. Spruner. 
Die Zeichnung vorliegender Karte beruht bezüglich 
der Grenzen und Nomenklatur fast ausschliesslich auf einer 
Neubearbeitung der in erster Auflage befindlichen Karte 
gleichen Titels. Diese hatte Herr Gen. - Lieutenant Dr. K. 
von Spruner in München Anfang der sechziger Jahre selbst 
besorgt und als endgültige Zeichnungs- Vorlagen für die 
neue Ausgabe an die Redaction einzusenden die Güte ge¬ 
habt. — Die Quellen, worauf er sich hauptsächlich dabei 
gestützt hat, sind die vortrefflichen, die. Geschichte und 
Geographie jedes einzelnen County und Ortschaft erschöpfende; 
„Topographioal Dictionaries” von Samuel Lewis: „comprising 
the several counties, cities, boroughs, corporate and market 
towns, parishes, chapelries and townships, with historical 
and statistical descriptions, illustrated by maps of the 
different counties aud islands”. England umfasst 4 Quart¬ 
bände 1881; Schottland 2 Bände 1846; Wales 2 Bände i 
1883 und Irland 2 Bände 1840. 
Ausser diesen, auf Herrn von Spruner’s Veranlassung 
uns aus der Königlichen Bibliothek zu München aufs bereit¬ 
willigste zur Verfügung gestellten Dictionären wurde be¬ 
nutzt : 
G. L. B. Freeman: An historical map of Anglo-Saxon 
and Roman-Britain 1838. Mat. 1:1000000, und 
Lappenberg’s Geschichte von England in Heeren und 
Ukert's Geschichte der Europäischen Staaten 1834. 
(59) Britische Inseln Nr. II. Die Britischen Inseln 
1066 bis 1485, von Wilhelm dem Froherer bis 
zum Regierungsantritt des Hauses Tudor. — Neben¬ 
karten: 1. Die Britischen Inseln und das Eng¬ 
lische Gebiet in Frankreich unter Heinrich II, 
1145 bis 1189. — 2. Die Britischen Inseln nach 
1172. — 3. Desgl. nach 1282. — 4. Die Orkney- 
Inseln. — 5. Die untere Themse. — 6. London 
im Mittelalter. — 7. Die Schlacht bei Bannock¬ 
burn, 24. Juni 1314. Von K. v. Spruner. 
Die Zeiohnung der Hauptkarte beruht auch bei diesem 
Blatt, wie bei der Karte Brit. Inseln I, auf einer theil* 
weisen Neubearbeitung des Herrn Gen.-Lieutenant Dr. K. 
v. Spruner in München. 
Die Quellen sind, einer brieflichen Mittheilung desselben 
zufolge, vorzugsweise die bereits früher erwähnten bände¬ 
reichen, eine Ueberfülle von historisch-topographischen Daten 
beibringenden Gazetteers von Lewis, über England, Schott¬ 
land, Irland und Wales; dann für Schottland und -Nord¬ 
england eine zwar alte, doch äusserst sorgfältig und kritisch 
bearbeitete Karte: Historical Map of Scotland with the 
north part of England adapted to the year 1400 and con¬ 
structed from the most authentic materials attainable by 
David Macpherson. London 1796; mit sehr speciellem 
Common tar: Geographical Illustrations of Scottish History, 
&c. &c. Benutzt wurden dann ferner bei der Zeichnung 
Lappenberg und Pauli Geschichte von England Bd. II, 
III u. IV, William Longman: Lectures on the History 
of England, London 1863; desselben Verfassers: History 
of the Life and times of Edward the Third, 2 Vols. Lon¬ 
don 1869; — W. Hughes’ Geography of British History; 
a geographical description of the British Islands at successive 
periods. London 1866. 
Die Karte soll dem Studium dienen einer an inneren 
Staatsumwälzungen und blutigen Kriegen ausserordentlich 
reichen und interessanten Zeitperiode von fast fünf Jahr¬ 
hunderten. Es versteht sich da wohl von selbst, und war 
für die Klarheit und Lesbarkeit der Karte erstes Erforder¬ 
niss, dass aus der übergrossen Fülle der historischen Nomen¬ 
klatur, z. B. bei Pauli, — neben den grossen Städten nur 
die wichtigsten Schlachtorte, Burgen und Klöster aufgenommen 
werden konnten, von denen wieder zur leichteren Auf¬ 
suchung die hervorragendsten unterstrichen wurden. Für 
die erste Hälfte des dargestellten Zeitraums fallen die in 
der englischen Geschichte merkwürdigen und glorreichen 
Schlachtfelder grösstentheils auf französischen Boden und 
müssen auf der Karte Frankreich II aufgesucht werden. 
Wegen des ausserordentlichen Umfangs der dargestellten 
Periode schien es uns gerathen, für das politische Kolorit 
statt des Beginns der Normannenherrsohaft (1066) lieber 
einen Zeitpunkt zu wählen, welcher die erste Hälfte ab¬ 
schliessend mit dem Beginn des 14. Jahrhunderts und beim 
Tode Eduard’B I., 1307, eine neue und wichtige Phase in 
der politischen Geschichte der Englischen Nation beginnt 
Nachdem unter Wilhelm dem Eroberer im „Domesdaybook” 
die Grenzen der englischen Grafschaften definitiv festgestellt, 
1157 die schottischen Grafschaften Cumberland und West¬ 
moreland mit England, das Königreich der Inseln 1266 
mit Schottland vereinigt war, gelangte 1282 auch Wales 
endlich nach langen Kämpfen mit den einheimischen tapfe¬ 
ren Fürsten unter die Krone Eduard’s I. Das Gebiet der 
Engländer in Irland, das sogenannte Pale, erstreckte sich 
um diese Zeit — nachdem schon 1166 englisch-normannische 
Barone sich im Süden festgesetzt und seit 1172 Heinrich IL 
förmlich Besitz von der Herrschaft Irland genommen hatte 
— bis zum Ende der Periode nicht weit über den süd¬ 
lichen und südöstlichen Theil der Insel ins Innere. Der 
ganze Norden und Nordwesten, Ulster und Connaught, noch 
unter einheimischen Fürsten verblieben, haben deshalb im 
Innern der Insel volles Kolorit mit besonderen Farben er¬ 
halten, während durch blasBorangefarbigen Wasserrand an 
den Westgrenzen die Ansprüche der englischen Krone an¬ 
gedeutet werden sollten. 
Wie bei mehreren der früher publicierten Karten von 
Spanion, Italien und Frankreich, so wurde auch im vor¬ 
liegenden Blatt besondere Aufmerksamkeit auf die Angabe 
der Stammsitze der vorzüglichsten Geschlechter verwandt; 
sie Bind durch französische Schrift und besondere Schloss- 
Signatur deutlich erkennbar. 
Zum Verständniss vieler in dieser und in der folgenden 
Periode vorkommenden Begebenheiten dient der kleine Plan 
von London und der Carton des unteren Themselaufes. 
Beide sind aus der ersten Auflage des Atlas beibehalten 
und beruht der erstere auf einem genauen 1826 erschiene¬ 
nen Plan in vier Blättern zu dem Werke Pennant’s; die 
im zweiten Carton in Klammern eingeschlossenen Benen¬ 
nungen sind jene der angelsächsischen Zeit. 
Das Planchen der Schlacht bei Bannookburn wurde nach 
einer in Longman’s Lectures on the History of England 
enthaltenen Skizze auf die Generalstabskarte von Schott- 
YERLAG VON JUSTUS PERTHES IN GOTHA. 
3*
	        
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