III. Bonifatius und die Einführung 
des Christentums. 
^Weihnachten in der Klosterkirche. 
l. 
Die Grafenburg auf dem Berg war ganz aus Holz, auch der 
Zaun war hölzern. Neben dem Graben stand der kleine Giso und 
malte Figuren in den Schnee. Dann legte er sich der Länge nach 
hin, stand wieder auf und betrachtete sein Ebenbild. 
Unten im Dorf fuhr Wolfbert, der Rotzknecht, mit einem Schlitten 
voll Fichtenbäumchen langsam von Haus zu Haus. „Wer braucht 
einen Weihuachtsbaum?" rief er. Bauern uud Bäuerinnen kamen 
heraus. „Nur fleißig Bäumchen neben die Haustüre stecken!" sagte 
der Alte. „Das hilft gegen die bösen Geister, wenn sie ins Haus 
wollen. Und nur drei Kreuzzeichen an die Tür malen! Scharenweise 
werden die Geister heute Nacht wieder umgehen. Sie vertauschen Kinder, 
siechten ihnen böse Drndemövse ins Haar, machen die Felder unfrucht¬ 
bar, die Menschen krank und verhexen das Vieh, daß die Kühe blutige 
Milch geben. Ja, ihr Leute, die alten Götter sind jetzt gar bös aus 
uus, weil wir uns haben taufen lassen und seit im Tal die neue Kirche 
mit dem Kloster steht. Da unten toben sie nachts gegen die geweihten 
Mauern. Nichts hassen sie mehr als das Kreuz, den Glockenklang 
und das Weihwasser." Er fuhr hinauf zum Schloß, steckte ein paar 
Bäumchen vor den Eingang und lud einen harten Bnchenklotz mit 
langen Wurzeln vor der Küche ab. „So, Schwanhild," sagte er, „der 
wird aushalten über Weihnachten. Nur fest eingefeuert." 
Während er ausspannte, kam der Ockisenkneckt. „Mußt mithelfen 
das Schwein aus dem Stalle tun!" sagte Wolfbert. „Wir müssen den 
Weibnachtseber schlachten/' Sie führten das schreiende Schwein 
am Schwänzchen und an den Ohren heraus, warfen es in den
	        
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