Full text: Erzählungen aus der preussischen Geschichte (Teil 3)

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das kurische Half, bis er endlich wenigstens noch die 
Nachhut der Schweden bei Tilsit ereilte, die dann unter 
schweren Verlusten über die Grenze gejagt wurde. 
5. Aber fast die einzige Frucht solcher Kriegs- 
thaten war der Ruhm, den der Fürst bei Freund und 
Feind und bei der Nachwelt sich erwarb. Vom deutschen 
Kaiser, den die Erfolge der brandenburgischen Waffen 
eifersüchtig machten, verlassen, mufste er Vorpommern 
wieder an die Schweden abtreten; nur ein kleines Stück 
am linken Oderufer blieb in seinen Händen. Es war 
um dieselbe Zeit, wo der Kaiser, in seiner Besorgnis 
wegen des Aufblühens Brandenburgs, dem Kurfürsten die 
in Schlesien gelegenen Lande Liegnitz, Brieg und 
Wo hl au vorenthielt, auf welche dieser kraft eines 
alten Erbvertrages berechtigte Ansprüche erhob. Tiefer 
Groll erhob sich in der Brust des schwer geschädigten 
iiirsteo. Trotzdem konnte er seine gut deutsche Natur 
nicht verleugnen, als die kaiserlichen Lande von den 
Türken bedroht wurden; er sandte dem Kaiser eine 
Anzahl seiner besten Truppen zu Hülfe, die denn auch 
namentlich bei der Eroberung Ofens gute Dienste thaten 
und ihren guten Ruf auch in der Fremde bewährten. 
4. Aus den letzten Regierungsjahren des Grofsen 
Kurfürsten. Sein Ende. 
1. Sein früherer Aufenthalt in Holland hatte dem 
Kurfürsten den Wert einer Seemacht kennen gelernt, 
und seit dieser Zeit hegte er den Wunsch, auch in 
seinem Staate eine Seemacht zu begründen. So liefs er 
denn eine kleine Flotte bauen, und als Spanien eine aus 
dem Kriege gegen Frankreich noch rückständige Summe 
von Hülfsgeldern zu zahlen Anstand nahm, wagte er es,
	        
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