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Als bort bet Lieb' zum Vaterlanb
Nur wenig Funken noch zu spüren,
Da wagt es seine kühne Hanb,
Die heil'ge Flamme neu zu schüren.
Wie stritt er fest bor aller Welt
Für wahre Gleichheit, freie Lehre!
Wie ritterlich focht unser Helb
Für Deutschlaubs tief geschmähte Ehre!
Wie stark hat er unb löwenkühn
Mit Polens stolzer Macht gerungen!
Wie tapfer bann Bei FehrBellin
Der Schweben ÜBermut Bezwungen!
Als alles zagte feig unb scheu
Bei Lubwigs LäuberrauB, bem frechen,
Wagt' er's, bem Vaterlanbe treu,
Allein ihn mit bem Schwert zu rächen.
Unb als ber Türk' bon ©üben broht’
Mit seinen wilben, rohen Scharen,
Da half er wehren bieser Not,
Das Reich bor Plünberung Bewahren,
Er kann ber Deutschen VorBilb sein,
Ein treuer Gatte, ebler Vater,
Unb tapfer, stanbhaft, fromm unb rein,
Der Hilfsbebürftigen Berater.
Unb jenes treue, wahre Wort,
In seinem Haus ist’s nicht berkluugen,
Die Enkel hctBen fort unb fort
Für Deutschlanbs Ruhm unb Ehr' gerungen.
„Gebens, baß bit ein Deutscher Bist!“
Die Mahnung gilt noch unsern Tagen,
Daß nicht burch ew'gen Zank unb Zwist
Die beutsche Einheit wirb zerschlagen.
Halt sest am neu erstanbnen Reich
Unb schirm es selBst mit LeiB unb LeBen!
Von auß' unb innen allzugleich
Gar biete Feinbe sich erheben.
Echt' beutscher Sprache reines Wort
Unb beutscher Bilbung reichen Segen,
Es ist beirt stärkster, Bester Hort;
Ihn sollst bu stets mit Ließe hegen.
Dein Herz soll immer froh erglühn
Für beutsche Treue, beutsche Sitten!
Ehr' beine Helben groß unb kühn,
Die für bes Reiches Ruhm gestritten!
W. Martin.
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