§ 18. Die asiatischen Länder.
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jemenischen Hafen Mocha, von wo er früher meistens verfahren wurde, Mokka-
kaffee genannt, deckt nur Vioo des europäischen Kaffeeverbrauchs. An der Küste
von Hadramaut die englische Freihafenstadt Aden [edn] mit dem einzigen
sicheren Hafen der SO.-Küste, zwar bei größtem Wasser- und Nahrungsmangel
ganz auf Zufuhr der Lebensmittel angewiesen, daher nur klein, aber dennoch Arabiens
bedeutendster Handelshafen und sehr wichtig für die Schiffahrt zwischen Suez und
Indien, besonders als Kohlenniederlage, da bei der Windstille des heißen roten
Meers fast nur Dan^fer dort fahren. Oman [omatt], zwischen der SO^-Ecke nnd
der Straße von Ormns sormüs^, am dichtesten bevölkert, weil das hier am
höchsten steigende Küstengebirge mehr Berieselungswasser spendet und von hier aus
(Hafenstadt Maskat [masfät]) der Handelsverkehr mit der O.-Küste Südafrikas
vermittelst der Monsune am besten zu betreiben ist (S 62). An den Küsten des
persischen Meerbusens wie des roten Meeres Perlenfischern.
2. Das Innere ist im breiten SO. die unbewohnbare Glutwüste Dana, in
der Mitte und im NW. gebirgiger und oasenreicher, Heimat der besten Reitkamele,
der edlen, windschnellen Rosse, der arabischen Genügsamkeit und Ritterlichkeit. In
der Mitte der Halbinsel der Staat der Wachabiten, der strengen Sekte, welche die
Vergötterung Mohammeds verwirst, aber um so genauer auf Allahs ' Gesetz uud
ein schlichtes ehrbares Leben im Gegensatz gegen die Genußsucht des verachteten
Türkensultans hält, sich sogar das Rauchen versagt. Hauptstadt des jetzigen Wacha-
biten-Jmam Riad [ridd], unter Medinas Breite.
2. Die asiatische Türkei, die unter der Osmanenherrschast tief
herabgekommene einstige Vermittlerin asiatischer Gesittung über das
Mittelmeer nach dem noch rohen Europa; politisch vereint gewesen
schon im persischen wie im oströmischen Reich, also beherrscht in der
Regel von außen, weil dem vielfach zertrennten Gebiet ein einigender
Mittelpunkt fehlt.
1. Syrien, das östlichste Gestadeland des Mittelmeers, ein
nach dem Euphrat sich senkendes Kalkplateau mit höheren Erhe-
bungen längs der Mittelmeerküste, so daß die aus SW. heranziehen-
den Winterregen fast nur diesem W. zu gute kommen, der übrige Teil
als „syrisch-arabische Wüste" ohne bestimmbare Grenze den Übergang
zu Arabien bildet. Etwa 7 M. von der Küste entfernt verläuft eine
tiefe und breite Thalung in diesem Plateau ziemlich meridional. Das
s. Drittel derselben, das Ghor, hat s.-Abdachung; hier fließt vom
hohen Hermon der Jordan durch zwei Süßwasserseeen in den
„Salzsee" der Israeliten, das tote Meer; schon vor Eintritt des
Jordan in seinen zweiten See, den Genezareth-See, liegt das
Ghor unter dem Meeresspiegel und erreicht mit dem Spiegel des toten.
Meeres (— 400m)2 von allen Depressionen die tiefste Lage; der
wasserlose Schlußteil nach dem Akaba-Golf zu, das Wadi el Araba
oder Wüstenthal, ist wieder überseeisch. Die n. zwei Drittel wässern
durch den (zuletzt hakig zum Mittelmeer umbiegenden) Orontes Haupt-
sächlich nordwärts ab und sind w. durch ein Kettengebirge von der Küste
1) Allah das arabische Wort für Gott.
2) Höhenlagen des Landes unter der Höhe des Meeresspiegels pflegt man mit
dem Minuszeichen zu versehen (wie die Thermometergrade unter 0).