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Königl. Majestät in Schweden schriftlich recommendiret, ohne einige vor¬
her geschehene Verwarnung, in Begleitung eines Frautzösischeu Ministri,
des Reichs Feinden zn Gefallen und auf desselben unaufhörliches Antreiben,
mit großer Macht überziehet, dieselbe auszehret, alle Mittel hinweg nimmet,
die Unterthanen zum Austreten und Weglanffen veranlasset, und alles thnt,
was nur immer Jhro Chursürstl. Durchl. Staat in Verderben zu setzen
gereichen mag. —
Es wird auch ohue alle Zweifel der allmächtige und gerechte GOTT,
welcher alles, wann und wie laug er will, verhänget, felbsten Interveniret
seyn, und uach seinem Willeu, welcher zu aller Zeit gerecht, alle Sacheu
regieren nnd führen, anch Ihre Chnrfürstl. Durchl. aus aller Widerwärtig-
keit auch für dismahl mit Gnade und Macht heraus reissen. Zu Eurer
Excellenz haben wir das sichere nnd feste Vertrauen, Sie werde und wolle
Jhro belieben lassen, die Chnrfürftlichen Lande von der bisherigen Unter-
drncknng und Desolation zu befreyeu, uud also auch, au Ihrem Ort, zn
noch mehrer Erhalt- uud Beförderung des Friedens und der Ruhe in denen
Tentfcheu Landen Anlaß und Gelegenheit zn geben; Sie werden Jhro
dadurch das heilige Römische Reich, uud absouderlich Ihre Chursürstl.
Durchl. uoch mehr verbinden, Dero Rnhm vermehren, und alle recht-
schaffene Deutsche zur steteu Dauckbarkeit Jhro obligiren, uud verbleiben
wir 2C.
Geben Cölln an der Spree, den 6. Januar 1675.
133. Siegesnachricht des großen Kurfürsten am Abend der
Schlacht bei Fehrbellin.
1675.
<Facstmile bei von Stillfried und Kugler, „Die Hohenzollern und das deutsche Vaterland", Prachtaueg.,
München 1884, Beilage zu S. 94.)
A Monsieur,
Monsieur le Prince de Anhalt1) etc.
a Berlin.
Cito.
Cito.
Cito.
Cito.
Durchleuchtiger fürst, hochgeehrtter Herr Vetter Schwager uudt gevatter.
Ew. Liebdeu thu Ich hiemitt zu wissen, das Ich hentte gegen 8 ahn den
feindt gekommen, da Ich selbigen in voller Batallie gefunden, welcher Sich
*) Der denkwürdige Bericht ist gerichtet an den Statthalter in der Mark,
Prinz Johann Georg von Anhalt, durch seine Verheiratung mit Henriette Katharina
von Oranien des Kurfürsten Schwager, seit 1670 Feldmarschall. Er war der
Vater des „alten Dessauers."