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Die Kometen.
Die grösseren Kometen, die nur selten erscheinen, lassen
deutlich einen Kopf, der wiederum aus Kern und Nebelhülle
besteht, und einen Schweif unterscheiden. Der Kern ist durch
helleres Licht ausgezeichnet und zeigt bisweilen in der
Mitte eine Scheibe, die fast in planetarischem Glänze leuchtet.
Die Nebelhülle erscheint auf der vorderen Seite kugelförmig
abgerundet; sie ist nicht gleichmässig hell, sondern oft von
Lichtbändern durchzogen, zwischen denen dunklere Felder
liegen; hinten geht sie in den Schweif über, der fast immer
in der Verlängerung des Radius vector liegt und sich allmählich
in das Dunkel des Himmels verliert. Bei manchen Kometen
tritt noch ein zweiter, kleinerer Schweif auf, der gegen den
ersten unter einem stumpfen Winkel geneigt ist; vereinzelt
sind auch mehr als zwei Schweife beobachtet worden. Be¬
merkenswert ist, dass die Kometen in ihrer Sonnenferne nur
geringe Schweife haben, dass diese aber bei der Annäherung
an die Sonne mit ungeheurer Geschwindigkeit, oft viele
Millionen Meilen weit in wenigen Tagen wachsen, während
sich der Durchmesser des Kometenkopfes gleichzeitig merklich
verringert.
Teleskopische Kometen, die gewöhnlich nur aus einer
Nebelhülle ohne Kern und Schweif bestehen, erscheinen häu¬
figer, durchschnittlich mindestens zwei in jedem Jahr.
Die Kometenbahnen zeigen nicht entfernt die Gleich-
màssigkeit derer der Planeten. Die meisten sind Parabeln
oder sehr langgestreckte Ellipsen, einige wenige auch
Hyperbeln, ihre Ebenen liegen nicht der Ekliptik nahe,
sondern sind unter allen möglichen Winkeln gegen dieselbe
geneigt. Diese Bahnen durchlaufen die Kometen zum Teil
rechtläufig wie die Planeten, aber auch ebensoviele rück¬
läufig.
Kometen mit festliegenden Bahnen innerhalb der Neptuns¬
bahn kennen wir nur 13, und nur 3 von ihnen sind dem
blossen Auge sichtbar. Diese sind
i. Der Halleysche Komet; er kommt im Perihel auf 0,6
Erdweiten heran und erreicht nun den Glanz eines Sternes
erster Grösse nut einem 200 langem Schweif, im Aphel ent¬
fernt er sich nahezu auf das Doppelte des Uranus, nämlich
35,4 Erdweiten; seine Umlaufszeit beträgt 76 Jahre. Er erschien
1835 und zuletzt 1910 wieder.
Halley verglich die Elemente der Kometen von 1531, 1607
und 1682 und fand, dass sie auf ein und dieselbe Bahn führten.
Darum stellte er die Wiederkehr des Kometen auf Ende 1758 oder
Anfang 1759 in Aussicht, und thatsächlich erschien derselbe am
25. Dezember 1758 wieder.