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Die Meteorite. Die Fixsternwelt.
gentialkraft lösten sich bei dem lockeren Zusammenhang der
Masse am Äquatorrande des rotierenden Sphäroids zu ver¬
schiedenen Malen Teile in Form einer Spirale oder auch eines
Ringes ab, die, sich aufrollend, selbständige Kugeln bildeten,
welche im Sinne der Rotation des Centraikörpers diesen als
Planeten umkreisten. Der letzte Rest des Gasballes, der in¬
folge der stetig fortschreitenden Verdichtung in Weissglut und
zum Teil in den flüssigen Zustand übergegangen, ist immer
noch das Centrum des ganzen Systems, unsere Sonne, welche
alle Planeten zusammen mehr als 700 mal an Masse übertrifft.
In analoger Weise vollzog sich die Ablösung der Monde von
den Planeten, welche sie, die Uranusmonde (§ 29) ausgenommen,
im Sinne der allgemeinen Rotation von W. nach O. umkreisen.
Die Kometen endlich und die sämtlichen Meteormassen
mögen zum Teil gleichsam versprengte Bruchteile der ursprüng¬
lichen Gaswolke, zum Teil aber auch selbständige Gebilde sein,
die vielleicht einem anderen Sonnensystem ihren Ursprung
verdanken.
Die Fixsternwelt.
(Siehe Skizze des nördlichen Sternhimmels.)
§ 35. Grössenklassen der Fixsterne. Verteilung am Himmel.
Die Fixsterne sind selbständige Sonnen, welche mit
eigenem Lichte leuchten. Nach dem Grade der Helligkeit,
mit welcher sie uns erscheinen, die von der Leuchtkraft ihrer
Oberfläche, ihrem Volumen und ihrer Entfernung von der
Erde abhängt und durch photometrische Messungen bestimmt
wird, teilen wir die Fixsterne in verschiedene Grössenklassen,
von denen die ersten 6 mit blossem Auge, die folgenden von
der 7. bis zur 16. Klasse nur im Teleskop sichtbar sind.
Sterne erster Grösse rechnet man 20, 10 nördlich und 10
südlich vom Äquator.
Nördlich vom Äquator leuchten:
a Tauri (Aldebaran)
a Aurigae (Capeila)
a Orionis (Beteigeuze)
a Canis min. (Procyon)
ß Geminorum (Pollux)
a Leonis (Regulus)
a Bootis (Arcturus)
a Lyrae (Wega)
a Aquilae (Atair)
a Cygni (Deneb).