Object: (Für das zweite Schuljahr) (Band 1, [Schülerband])

IV 
Vorwort zur zweiten Auflage. 
vorherrschende Stellung im gesamten Unterricht einzuräumen ist. Deshalb berücksichtigt 
es das weibliche Walten in seiner Wichtigkeit für das Familien- und Volksleben und 
zeigt bei Gruppierung des Stoffes eine anregende Mannigfaltigkeit, die jedoch eine 
wohlgeordnete Zusammenstellung der verwandten Abschnitte nicht ausschließt. 
Daß in den ersten vier Teilen der Lesestoff durch Aufnahme von Beschreibungen 
oder Schilderungen aus der Pflanzen- und Tierwelt bereichert worden ist, bedarf 
keiner Rechtfertigung, da sie durchgehends Musterstücke schriftlicher Darstellung sind. 
Überhaupt haben wir darauf gesehen, daß nach Möglichkeit in den einzelnen Teilen 
neben dem Deutschen auch die übrigen Lehrgegenstände, namentlich Geschichte und 
Erdkunde, berücksichtigt wurden, welche die Maibestimmnngen den betreffenden Klassen 
zuweisen. Dabei ist der Charakter des Buches unverändert geblieben, so daß die Ver¬ 
wertung als Hülfsbuch für die Realien völlig ausgeschlossen ist. Diese harmonische 
Zusammenfügung des Stoffes dürfte als besonderer Vorzug unseres Buches gelten. 
Als deutsches Lesebuch bietet unser Werk Musterstücke von Schriftstellern beider 
Konfessionen. Mit Sorgfalt ist bei der Auswahl alles vermieden, was nach der einen 
oder andern Seite hin das religiöse Empfinden verletzen könnte. 
In jedem Bande ist eine Anzahl von Musterstücken bezeichnet, die als Kanon 
für das Auswendiglernen zur Auswahl gestellt werden. Außerdem sind die einzelnen 
Bände mit einem Anhang versehen, in welchem der in ftüheren Teilen angegebene 
Lernstoff im Wortlaut noch einmal abgedruckt ist. Demnach findet sich in Band VI A 
eine Zusammenstellung von 93 Gedichten, unter denen die Schule wählen kann. 
Der den einzelnen Teilen beigegebene Anhang für Rechtschreibung oder Gram¬ 
matik und Metrik dürfte vielen ein willkommenes Hülfsmittel beim muttersprachlichen 
Unterrichte sein. 
Wenn eine Beurteilung unseres Buches sagt, der Stoff in einigen Bänden sei zu 
reichlich bemessen, so glauben wir annehmen zu dürfen, daß gerade dieser Umstand dem 
Werke nicht zum Nachteile gereichen werde. Vermag doch kein Lesebuch den Stoff so 
knapp abzuwägen, daß er allezeit genau den Bedarf der vierzig Schulwochen deckt. In 
dem einen Jahre wird man mehr, in dem andern weniger Stücke behandeln können. 
Auch ist es erwünscht, wenn dem Lehrer stets etwas mehr Stoff sich darbietet, als 
notwendig durchzunehmen ist. — Endlich kann ein gutes Lesebuch nur an Wert ge¬ 
winnen, wenn es zugleich auch Hausbuch wird, indem es in der Stoffauswahl über 
das unbedingt Notwendige hinausgeht. 
Da der Preis unseres Lesebuches hinter dem ähnlicher Werke zurücksteht, so liegt 
auch in dieser Hinsicht kein Grund zu einer Verminderung des Stoffes vor. 
Möge auch diese zweite, nach der neuen Rechtschreibung vom Jahre 1902 durch¬ 
gesehene Auflage unseres Werkes, das den Forderungen der neueren Didaktik und 
Pädagogik allseitig gerecht zu werden sucht, freundliche Aufnahme finden und der 
weiblichen Jugend zum Segen gereichen. 
Pforta und Blankenburg a. H. 
Chr. Muff. A. Dammann.
	        
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