Object: Charakterbilder aus der Völkerkunde (Abt. 3)

I. Völker Afrikas. 
1. Neger. 
Die Ureinwohner Afrikas gehören dem äthiopischen Stamme 
an und wohnen vorzugsweise im Innern und an der Westküste 
des Landes. Sie sind im allgemeinen ein starkes, kräftiges 
Volk. Die Farbe der Neger durchläuft die mannigfachsten Ab- 
stufungen, vom tiefsten Schwarz bis zum lichten Braun. Bei 
der Geburt ist die Farbe der Negerkinder fast nicht von der der 
Europäer zu unterscheiden; aber sie dunkelt bald, besonders auch 
durch die in mehreren Gegenden übliche Sitte, die Kinder mit 
Palmöl einzureiben und sie dann auf Steinen den Strahlen der 
Sonne auszusetzen. Um das dreißigste Jahr hat die Dunkelheit 
den höchsten Grad erreicht, im höheren Alter schwindet sie all- 
mählich wieder, und bei Negern von siebzig bis achtzig Jahren 
ist die Haut meist blaß, gelblich/''welk und schlaff geworden. 
Eigentümlich ist es, daß weder die innere Seite der Hand, noch 
die Fußsohle sich entsprechend dem übrigen Körper färben; sie 
bleiben vielmehr immer weißlich. 
Die Wohnungen der Neger bestehen zumeist aus zwie- 
fachen Wänden von Flechtwerk, deren Zwischenraum mit Erde 
ausgefüllt wird; anderwärts errichtet man Lehniwände, darauf 
legt man Stämme, die das Dach aus Gras oder Palmenblättern 
tragen. Sehr häufig überzieht mau die aus Flechtwerk her- 
gestellte Mauer mit Lehm und drückt Zweige, Blumen und 
andere erhabene Gegenstände hinein, worauf das Ganze wieder 
übertüncht wird. Der festgestampfte Fußboden ist im Innern 
erhöht und wird in manchen Gegenden täglich mit einem roten 
Waffer Übergossen. Statt der Fenster braucht man höchstens 
Bambusgitter, die oft auf das reichste verziert werden. Die 
Buchholz, Völkerkunde. 1
	        
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